Kurze handgeschriebene Gedichte sind es, die der Lyriker und Musiker Marcell Feldberg seit einigen Jahren Freunden, Bekannten, Autorenkollegen und Künstlern per Postkarte schickt. Eine Auswahl dieser Gedichte versammelt nun das Buch „Bruchstücke einer Behausung. Poetische Kurznachrichten“, das jüngst im Pop-Verlag Ludwigsburg erschienen ist.
Oft genügen Feldberg nur zwei Zeilen, um eine Situation zu skizzieren. Um damit in sprachlicher Vollendung einen Impuls zu formulieren, der – einem Tropfen gleich, der ins Wasser fällt und Kreise zieht –, sich zu einem komplexen Gedankenspiel entfaltet. Auch wenn die „Kurznachrichten“ bisweilen flüchtig und fragil erscheinen, bilden sie doch eine Art von Ruhepunkten jenseits aller medialen Überflutung.
Unter den gesammelten Texten finden sich Adressen unter anderem an die unlängst verstorbene Dichterin Friederike Mayröcker, die Feldberg 2005 nach Schiefbahn eingeladen hatte. Auch der Künstler Harald Naegeli – „der Sprayer von Zürich“, der 2018 einige seine „Urwolken“ in den katholischen Kirchen von Willich gezeigt hatte –, zählt zu den Adressaten.
Marcell Feldberg ist als Kirchenmusiker in Willich sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle fü̈r Sepulkralmusik an der Robert-Schumann-Hochschule in Dü̈sseldorf tätig.
Marcell Feldberg: Bruchstücke einer Behausung. Poetische Kurznachrichten, 146 S.,
Pop-Verlag, Ludwigsburg, 2021, Preis: 16,50 Euro