Lustig ist’s im Rochusheim

„Faria, faria, ho” wird seit über 25 Jahren mit der Frauengemeinschaft zu Karneval gesungen

(c) Dorothée Schenk
Datum:
7. Feb. 2024
Von:
Aus derKirchenZeitung, Ausgabe 06/2024 | Dorothée Schenk

Wie man so et so säht … se hann sich dä Lack jepaaf: Schwarze Hose, Shirt, Schuhe, Frack mit Konfettimuster, Zylinder und Fliege. So zogen die sechs Rochusfrauen auf die Bühne. Und der Höhner-Klassiker als Einzugslied war Programm: „Jetzt geht’s los! Wir sind nicht mehr aufzuhalten.“ 

Während einige 100 Meter entfernt im Zelt mit den „Größen des Kölner Karnevals“ aufgewartet wird, präsentiert die katholische Frauengemeinschaft der Rochusgemeinde ausschließlich mit eigenen Kräften Karneval in allerfeinster handgemachter Manier und natürlich in der Muttsproch! Und das schon seit über 25 Jahren, was auch diesmal wieder so manche Rakete wert ist. Die Damen und einige wenige Herren johlen, singen, schunkeln und freuen sich über die Sketche und jecken Späße. Sie feiern sich und ihren Fastelovend.

Der hat wenig mit den zuweilen derben Redner-Beiträgen zu tun, die in Sitzungszelten gerne schon mal weit unter die Gürtellinie zielen, oder mit politiklastigen Büttenreden. Das ist es, was das Publikum gezielt sucht und schätzt. Ursula Drehsen kommt schon das zehnte Mal. „Die alten Lieder sind so wunderbar und es ist nicht nur Party und laut. Die Geschichten aus dem Miljö … dat find ich so schön“, schwärmt sie und es gibt noch einen Grund: „Die Dame von der Frauengemeinschaft engagieren sich so sehr – da muss man einfach kommen. Das darf nicht aussterben“. Mitgebracht hat sie Sybille Gröbel, mit der sie schon in die Grundschule gegangen ist, die bestätigt: „Wie isset – wunderschön! Wir haben es nicht bereut!“

Nach drei Jahren Corona-Abstinenz haben Marlies Neumann, Brigitte Day, Doris Bataille, Doris Merz, Inge Hammelmann, Michaela Bunse, Martine Ribouem und Yvonne Jansen, die krankheitsbedingt vom Saal aus zusehen musste, Mut gefasst und wieder ein Programm einstudiert. „Es hat seit Corona einen Generationswechsel gegeben”, meint Marlies Neumann und daher gibt es nur zwei statt drei Sitzungen. Die allerdings füllen den Saal: Einmal 90, einmal 70 Gäste schauen sich das dreistündige Spektakel an, in denen sich die Rochusfrauen als Tänzerinnen, Schauspielerinnen und Moderatorinnen wandlungsfähig zeigen und alles geben. Lediglich während der drei Büttenreden, für die sie sich Männer eingeladen haben, gibt es Verschnaufpausen. Aber immer geht es um die wirklich wichtigen Dinge im Leben: Vom Diäthalten, das Gespräch auf der Parkbank, und knallbunt Verrücktes wie den Besuch in der Disco. 

Fastelovend mit den Rochus-Frauen

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