Letzte Chance nicht vertun

Wie schaut die Basis derzeit auf ihre Kirche? Christina Engels, eine engagierte Kirchenfrau, gibt Auskunft

Nur wer bleibt, kann mitreden und Kirche verändern. Dazu sind noch viele bereit, doch sie wollen auch ernstgenommen werden. (c) Andrea Thomas
Nur wer bleibt, kann mitreden und Kirche verändern. Dazu sind noch viele bereit, doch sie wollen auch ernstgenommen werden.
Datum:
21. Jan. 2021
Von:
Kathrin Albrecht

Synodaler Weg, „Heute bei dir“, der Missbrauchsskandal und das Bemühen um Aufarbeitung, Maria 2.0  – in der katholischen Kirche ist einiges in Bewegung geraten. Nicht zuletzt auch, weil das Kirchenvolk an der Basis nicht mehr bereit ist, alles einfach nur schweigend hinzunehmen. Christina Engels (64), Ärztin aus Aachen, ist so jemand: engagiert, aber auch kritisch. Im Interview mit KiZ-Mitarbeiterin Andrea Thomas schildert sie, welche Veränderungen sie sich in der Kirche erhofft und warum es ihr wichtig ist, sich trotz allem einzubringen.

Christina Engels, im Hintergrund ihre Heimatkirche St. Rochus Aachen-Oberforstbach. (c) privat
Christina Engels, im Hintergrund ihre Heimatkirche St. Rochus Aachen-Oberforstbach.

Wie nehmen Sie die Kirche aktuell wahr?

Die Kirche ist sehr aufgewühlt und heterogen. Es gibt die „Bewahrer“ auf der einen Seite und die inzwischen sehr frustrierten „Veränderer“ auf der anderen Seite. Man hat im Moment den Eindruck, dass es keine Brücken zwischen beiden Seiten gibt. Die Gespräche kosten viel Kraft, vor allem auch für die Ehrenamtlichen, die sich wie ich einbringen, weil sie etwas verändern wollen.

Und was ist mit den Ergebnissen des Dialogprozesses aus der Zeit von Bischof Mussinghoff? Warum hat man da nicht drauf aufgebaut? Das spricht nicht für ein Ernstnehmen des bereits Gelaufenen. Damals hatte ich wie viele andere auch bereits meine kostbare Zeit und Kraft investiert. Schade, wenn das dann in der Versenkung verschwindet. Kirche geht da ein hohes Risiko ein. Man kann nicht immer nur reden, irgendwann ist der Zeitpunkt vorbei, sich zu reformieren, und die jungen Menschen sind weg. Ich habe selbst zwei Söhne und unterhalte mich auch sonst mit jungen Leuten. Jetzt hätte man noch eine Chance, sie zurückzuholen.

 

Im Bistum Aachen läuft seit 2018 der Dialog- und Veränderungsprozess „Heute bei dir“. Wie bewerten Sie ihn bislang? Was würden Sie sich für den weiteren Fortgang, aber vor allem als Ergebnisse wünschen?

Der Prozess kommt mir im Moment noch sehr intransparent vor. Die entscheidende Frage ist: Was passiert mit den Ergebnissen? Wie kommen die zustande? Am Ende entscheidet der Bischof. Das hat er gesagt. So stand es in der Zeitung. Wenn das richtig ist, wäre es verkappter Klerikalismus, jedenfalls das Gegenteil von Beteiligung der mündigen Bürger. Der Priesterrat und der Diözesanrat sind offenbar außen vor und fühlen sich ebenfalls nicht ernstgenommen. Das habe ich mehrfach gelesen.

Die entscheidende Frage ist: Wer ist Exeget des Heiligen Geistes? Wer legt fest, welche göttlichen Offenbarungen zu Strukturfragen in der Kirche eine Rolle spielen dürfen und welche nicht beachtet werden sollen? Es darf nicht weiterhin nur solche, sicher zum Teil auch interessengeleiteten Argumentationslinien von einzelnen Männern geben, die sich dann durchsetzen und die Strukturen bestimmen. Strukturen sind wichtig. Eine Neuevangelisierung kann nur gelingen, wenn das, was Evangelisierung im Moment 
behindert, aus dem Weg geräumt ist. In einer Kirche, wo in den letzten 2000 Jahren fast nur die Meinung und Wahrnehmung von zölibatär lebenden Männern eine Rolle gespielt hat, bekommt man automatisch ein schiefes Bild vom Willen Gottes, dem man so auch nicht gerecht werden kann. Das ist unfair gegenüber Gott und damit schlecht für alle weiteren Entwicklungen. So eine Fehlwahrnehmung des Willens Gottes hat einfach negative Folgen. Die katholische Kirche muss jetzt die Kurve kriegen und sich fundamental verändern, wenn sie eine Zukunft haben will. Das spüren ganz viele Menschen. Manche Autoren sprechen auch von einer Zeitenwende. Solche Zeiten sind immer sehr unruhig. 

 

Das Thema, das in der Kirche derzeit alles überschattet, ist der Missbrauch an Minderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen. Sie haben die Vorstellung des Gutachtens für das Bistum Aachen im Internet mitverfolgt. Was haben Sie dabei empfunden?

Ich war sehr überrascht über die Art und Weise, wie von den Gutachtern die systemischen Ursachen für Missbrauch herausgearbeitet wurden, die in der falschen Struktur der Kirche liegen. Damit hatte ich ehrlich gesagt vorher nicht gerechnet. Eigentlich wollte ich nur kurz in den Livestream hineinschauen, dann merkte ich aber, wie seriös die Kanzlei Westphal Spilker Wastl anhand der einzelnen Fälle gearbeitet hat und wie stark die Gutachter dabei in die gesamte Problematik dieser Kirche eingestiegen sind. So habe ich mir die Veranstaltung den ganzen Vormittag über mit großem Interesse angeschaut. 

 

Als systemische Ursache, den „Nährboden“, der den Missbrauch in der Form überhaupt erst ermöglicht hat, benennt das Gutachten den Klerikalismus, ein überhöhtes Priester- und Kirchenbild. Welche Konsequenzen müssen sich daraus aus Ihrer Sicht für die Kirche und die, die in ihr Verantwortung tragen, ergeben?

Der Klerikalismus muss überwunden werden, sonst gibt es keine wirkliche Zukunft für die katholische Kirche. Um dies zu erreichen, ist es ganz wichtig, dass innerhalb der Kirche klarer und offener über Sexualität gesprochen wird. Um ein schlechtes Image der Kirche als Institution zu vermeiden, hat man versucht, die schrecklichen Ereignisse um den Missbrauch herum klein zu reden und möglichst im Privaten zu halten. Es sollte nur nichts an die Öffentlichkeit kommen. Das war offenbar wichtiger, als angemessen auf die Nöte der Opfer einzugehen. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei.

Sexualität gehört zum Leben dazu und muss auch für Priester in irgendeiner Form möglich sein. Das ist zu bedenken. Die allermeisten Menschen können nicht ein ganzes Leben ohne körperliche Berührung mit anderen Menschen verbringen. Als Hautärztin weiß ich, dass es sich dabei um eine unmögliche, ja sogar unmenschliche Forderung handelt. Menschen mit schweren Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis) erleben auch heute noch, dass ihre Mitmenschen auf Distanz gehen, obwohl Schuppenflechte nicht ansteckend ist. Wir Hautärzte haben dazu vor Jahren mit großem Erfolg die Kampagne „Bitte berühren“ gestartet. Dadurch habe ich mich viel mit diesem Thema beschäftigt. Auch durch die Coronaepidemie spüren im Moment ganz viele Menschen, wie sehr sie die Berührung durch andere Menschen vermissen und zudem unter Einsamkeit leiden. 
Wir müssen uns also nicht nur um die Opfer von Missbrauch, sondern auch darum kümmern, dass der Beruf des Priesters weiterhin lebbar ist. Wie sollen sich sonst junge Männer dafür entscheiden? Klar ist, die Menschen brauchen auch heute noch Priester… oder besser, sie brauchen „Priester/-innen“, also Männer und Frauen, die sich um die Seelsorge kümmern.

 

Die Initiative „Maria 2.0“ fordert als eine Konsequenz eine geschlechtergerechtere Kirche und den Zugang für Frauen zu allen Leitungsfunktionen innerhalb der Kirche. Wie schauen Sie als kirchlich engagierte Frau darauf?

Ich unterstütze die Forderungen von „Maria 2.0“ sehr. In allen Lebensbereichen außerhalb der katholischen Kirche sind Frauen zumindest in Europa und Nordamerika inzwischen absolut gleichberechtigt. Für die Sache ist dies gut. Man stellt fest, dass es am besten funktioniert, wenn beide Geschlechter gleichberechtigt zusammenarbeiten. Sowohl bei reinen Männergesellschaften, genauso wie bei reinen Frauengesellschaften, entsteht dagegen eine Blickwinkelverengung, die sich immer negativ auswirkt. Es gibt keine gewichtigen theologischen Gründe für den Ausschluss der Frauen aus den Weiheämtern außer der Tradition vielleicht. Dazu gibt es jede Menge Untersuchungen.
Und wie ergeht es Frauen, die ein Berufungserlebnis oder andere religiöse Erfahrungen hatten in dieser „Männerkirche“? Auf jeden Fall wird nicht adäquat reagiert. Kirche geht nicht darauf ein, was Frauen erlebt haben. So habe ich es – wie viele andere Frauen auch – erfahren. Beruflich war dies für mich persönlich kein Problem, da ich immer Ärztin werden wollte und ich Jesus damit in dieser Rolle nachfolgen konnte. Jesus war Heiler und Seelsorger, also Arzt und Priester, wenn man die Berufsbezeichnungen von heute nimmt. Heute sind es zwei verschiedene Berufe. Einen können Frauen problemlos ergreifen, den anderen zumindest in der katholischen Kirche nicht. 

 

Sie sagen, dass Sie froh sind, dass die katholische Kirche nun endlich die Opfer in den Mittelpunkt stellt und engagieren sich als Ansprechpartnerin für Missbrauchsopfer in unserem Bistum. Warum ist Ihnen das wichtig? Worauf kommt es Ihnen dabei an?

Das Thema begleitet und beschäftigt mich schon seit meiner Jugendzeit. Mein Vater war mit Bischof Hemmerle gut bekannt, der ihm davon erzählt hat. Das hat meinen Vater sehr beschäftigt. Da habe ich dann am Küchentisch erlebt, wie er als Jurist nicht fassen konnte, was er da erfahren hatte. Ein weiterer Grund: Man muss sich ganz grundsätzlich um die Menschen kümmern, denen es nicht gut geht, und zwar so lange und so viel, wie es im Einzelfall nötig ist. Das war mir immer ganz wichtig. Deshalb bin ich Ärztin geworden.

Ich bin vor ein paar Wochen angesprochen worden, ob ich mir die Aufgabe der Ansprechpartnerin für Missbrauchsopfer vorstellen könnte. Was mich zunächst ein wenig erstaunt hat, wo ich doch eher kirchenkritisch bin. Bei der ersten Schulung, die ich zu diesem Thema mitgemacht habe, wurde uns erzählt, wie wichtig es für die Opfer ist, dass man sich innerhalb der Kirche für ihr Leid interessiert. Da gibt es zum Beispiel 80-jährige Männer, die heute noch in Tränen ausbrechen, wenn man ihnen endlich beim Erzählen der leidvollen Geschichten zuhört, die mehr als 60 Jahre in der Vergangenheit liegen. Erstaunlich ist, dass sie die Ereignisse so erzählen, als wäre es gestern passiert. Viele wollen unbedingt mit dem Bischof sprechen, wenigstens für fünf Minuten. Hemmerle hat das instinktiv gespürt und richtig gemacht. Danach keiner mehr, so als hätten sie sich abgesprochen. Dabei sind alle Bischöfe doch auch Seelsorger. Wenn man sich vorstellt, wie befreiter diese Opfer ihr Leben hätten leben können, wenn man ihnen früher zugehört hätte, wird man ganz traurig. 

 

Angesichts vieler Kritikpunkte, wäre es leicht zu sagen: „Ich ziehe mich zurück.“ Sie tun es nicht, im Gegenteil. Im vergangenen Jahr haben Sie die Ausbildung zur Wortgottesfeierleiterin gemacht. Warum und mit welchem Selbstverständnis engagieren Sie sich vor Ort in Ihrer Gemeinde?

Eins ist klar: Wenn ich aus der Kirche austrete, kann ich nicht mehr mitreden. Seit längerer Zeit schon kämpfe ich aber für den Erhalt der Dorfkirchen, weil ich spüre, wie wichtig die Gemeinschaft für die Menschen vor Ort ist. Man braucht einfach solche Gemeinschaftsräume im Nahbereich, um sich zu treffen und auszutauschen, ob zur Chorprobe, zum interkulturellen Kochen mit Flüchtlingen, um einen Vortrag zu hören, einen Film zusammen anzuschauen oder eine andere Veranstaltung zu besuchen. In der Coronakrise spüren wir alle, wie sehr es uns fehlt, wenn nicht alles so laufen kann wie sonst. Dorfkirchen sind wichtig für den Zusammenhalt der Menschen.

Ich wohne in Aachen-Oberforstbach. Die Gemeinde gehört zur GdG Himmelsleiter mit 14 Dörfern, neun Pfarreien und elf Kirchen. Wir haben im Moment einen Priester für alle Gemeinden. Das heißt, wir können nur einmal im Monat in jeder Kirche eine Eucharistie feiern. Deshalb versuchen wir mit einigen ehrenamtlichen Männern und Frauen, an den übrigen Sonntagen Wortgottesfeiern zu gestalten. Wir spüren stark, dass alles auseinanderfallen wird, wenn an vielen Sonntagen kein Gottesdienst stattfinden kann. Diese Wortgottesfeiern bereiten wir meist zu zweit vor. Es ist zwar viel Arbeit, aber es macht Spaß, zusammen in der Bibel zu lesen, sich auszutauschen und dann etwas zu gestalten. Zeitlich geht das für mich alles nur, weil ich jetzt im Ruhestand bin. Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass ich zusammen mit vielen anderen Ehrenamtlichen in unserer Gemeinde etwas höchst Sinnvolles mache. Im Moment ist es für mich eine sehr schöne und überraschende Erfahrung, dass einzelne erwachsene Kinder, wie mein jüngerer Sohn, sich plötzlich wieder einbinden lassen und bei Wortgottesfeiern mitmachen. In anderen Dörfern sind die Entwicklungen ganz ähnlich. 

 

Welche Botschaften und Themen sind Ihnen als Wortgottesfeierleiterin wichtig?

Gemeinschaft und Solidarität, die zentralen christlichen Aussagen über Tod und Auferstehung, Gottes- und Nächstenliebe und dass das eine mit dem anderen zusammenhängt, sind Themen, die in Wortgottesfeiern ganz selbstverständlich vorkommen. Das Thema „Flüchtlinge“ wurde in den letzten Jahren mehrmals bedacht. Mit Ekkehard Höhl und meinem Sohn zusammen habe ich im August 2020 einen Gottesdienst zum Thema „Nachfolge“ gemacht. Bei der Auslegung hat jeder von uns etwas Persönliches dazu beigetragen und erzählt, was „Nachfolge“ für ihn bedeutet. Im vergangenen Oktober haben wir den Artikel aus der Kirchenzeitung zum „Regenbogenkreuz“ aufgegriffen und gedanklich mit dem Bund, den Gott einmal mit den Menschen geschlossen hat, zusammengebracht. Das Regenbogenkreuz ist ein uraltes Sinnbild, das die Beziehung zwischen Gott und den Menschen sehr schön ausdrückt. Es ist das Motiv für das neue Schloss der Aachener Heiligtumsfahrt.

Ich habe im Gottesdienst darauf hingewiesen, wie sehr ich spüre, dass wir nun nach 2000 Jahren wieder einen neuen Bund mit Gott brauchen und ich der Meinung bin, dass Gott diesen Bund längst mit den Frauen geschlossen hat: Gott tritt auch heute mit Frauen und Männern in Kontakt. Für Gott gibt es keine Denkverbote. Er lässt sich keine Fesseln anlegen – auch nicht von der Glaubenskongregation in Rom – damit nur alles immer schön beim Alten bleibt. Die Realität ist der Beweis dafür. In allen Bereichen außerhalb der katholischen Kirche haben Frauen bereits wichtige Aufgaben übernommen und zeigen täglich, dass sie es können. Ich habe gesagt, wie wichtig es wäre, dass sich die katholische Kirche dem möglichst schnell öffnet, da sie sonst nur weiter an Bedeutung verlieren wird.

 

Sie pflegen auch nach seinem Weggang aus Aachen vor drei Jahren immer noch den Kontakt mit Professor Ulrich Lüke, haben ihn kürzlich in Münster besucht. Was nehmen Sie aus dem Austausch mit ihm mit?

Professor Ulrich Lüke hat neben seiner beruflichen Tätigkeit als Direktor des Instituts für katholische Theologie der RWTH Aachen hier bei uns in den Gemeinden ungefähr 17 Jahre lang als Subsidiar gearbeitet. Die Art, wie er gepredigt hat, begeisterte meinen Mann und mich sehr. Er hat auch Biologie studiert und kann, wie ganz wenige Priester, die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften in seine theologischen Überlegungen mit einbeziehen. Jahrelang haben mein Mann und ich jedes Semester eine seiner Vorlesungen besucht. Das war ein sehr interessanter Termin, den wir jede Woche genossen haben. So ist eine tiefe Freundschaft entstanden, die uns immer noch sehr wichtig ist.

Wir haben in den letzten Jahren viele Diskussionen mit Professor Lüke und einigen anderen Gemeindemitgliedern geführt. Wir sind keineswegs immer einer Meinung, aber das erzeugt gerade eine positive Synergie. Wir hatten bei unserem Besuch viel Gelegenheit, mit ihm über die Probleme der katholischen Kirche zu sprechen. Ihn beschäftigt die geschlechtergerechtere Kirche stark und er sagt auch, dass es keine gewichtigen theologischen Gründe für den Ausschluss der Frauen aus den Weiheämtern gibt. Eigentlich sollte die Kirche in so fundamentalen gesellschaftlichen Fragen vorangehen, wie sie es jetzt mit der Aufarbeitung des Missbrauchs auch vorhat, und nicht fast ein Jahrhundert hinterherhinken, wie leider bei der Frage der Gleichberechtigung der Geschlechter. Wer vorangeht, kann den gesellschaftlichen Diskurs viel stärker mitgestalten und zeigen, dass christliche Werte nicht an Aktualität verloren haben. In Fragen des Klimawandels und der Flüchtlingspolitik besetzt die Kirche bereits Positionen, die mit der jüngeren Generation kompatibel sind. Denkverbote in Bezug auf die Rolle der Frau sind in einer liberalen Gesellschaft dagegen äußerst kontraproduktiv und führen dazu, dass die katholische Kirche von jungen Leuten in die Ecke ultrakonservativer gesellschaftlicher Kräfte gestellt und abgelehnt wird.