Was für ein Bild: 50 000 Messdienerinnen und Messdiener feiern gemeinsam mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom. Die Papstaudienz war zweifelsohne einer der Höhepunkte der Internationalen Ministrantenwallfahrt.
Allein 35000 Jugendliche und junge Erwachsene waren aus Deutschland in die Ewige Stadt gereist. Und auch 100 Mädchen und Jungen aus dem Bistum Aachen haben sich auf den Weg gemacht. Was sie erlebt haben? Aufregende Angebote, bereichernde Begegnungen und neue Freundschaften. Ganz sicher Tage, die sie so schnell nicht wieder vergessen werden.
Ihr Domizil bezog die Aachener Pilgergruppe auf dem Campingplatz in Baia Domizia. Gleich am ersten Abend gab es die Möglichkeit zur Begegnung mit den (Erz-)Bistümern Hamburg und Magdeburg. Gemeinsam mit den anderen beiden Bistümern waren nun über 450 Ministrantinnen und Ministranten auf dem Campingplatz, und die Wallfahrtshymne „Mit dir“ klang über den gesamten Platz.
Am Sonntag stand der erste Tagesausflug nach Monte Cassino an. Neben der beeindruckenden Klosteranlage und dem Museum, welches in Kleingruppen erkundet werden konnte, wurde ein gemeinsamer Eröffnungsgottesdienst mit Erzbischof Stefan Heße aus Hamburg gefeiert.
Montag stimmte die Gruppe der GdG Himmelsleiter die (Erz-)Bistümer Aachen, Hamburg und Magdeburg mit einer Morgenandacht unter dem Motto „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“ auf den Tag ein. Anschließend machten sich die sieben Gruppen aus dem Bistum Aachen auf den Weg zur antiken Stadt Pompeji. Die Gruppe aus der GdG Mönchengladbach-Mitte gestaltete abends ein stimmungsvolles Taizégebet.
Der Dienstag stand ganz im Zeichen der Papstaudienz: Drei Personen aus den Aachener Gruppen hatten die besondere Ehre, im 500 Stimmen starken Chor der Nationen mitzusingen, und beschrieben dies im Nachhinein als ganz besonderes Erlebnis. Vier Personen aus den Aachener Gruppen durften auf dem Sagrato Platz nehmen, was besondere Plätze weit vorne auf dem Petersplatz sind, von denen aus man dem Papst besonders nahe kommen kann.
Für den nächsten Tag konnten die Gruppen frei wählen, ob sie einen weiteren Tag in Rom gestalten oder ob sie einen Tag Auszeit am Strand genießen wollten. Viele besichtigten den Petersdom und das Kolosseum, das Amphitheater des antiken Rom. Außerdem blieb ausreichend Zeit, um die beste Pizza und das beste Eis Roms zu finden.
Donnerstag ging es direkt mit vollem Programm weiter. Schon sehr früh mussten die Gruppen den Campingplatz verlassen, um in Neapel ihre Fähre nach Capri zu bekommen. Freitag ging es ein letztes Mal nach Rom, wo gemeinsam die Domitilla-Katakomben besichtigt wurden. Der weitläufige unterirdische Friedhof war spannend zu erkunden, wenn auch der Temperaturunterschied zwischen 18 Grad in den Katakomben und 38 Grad im oberirdischen Rom manche Kreisläufe sehr herausforderte. Zum Abschluss der Kooperation zwischen Hamburg, Magdeburg und Aachen wurde ein gemeinsamer Gottesdienst in der prächtigen Kirche Santa Maria dell’Anima gefeiert.
„Man hat mit der Begegnung mit den anderen Ministranten gemerkt, wie verbunden wir mit unserem gemeinsamen Glauben sind und dass wir alle dasselbe Ziel der Verbindung zu Gott verfolgen. Darüber hinaus konnte man viele neue Sachen und Inspiration zum Ablauf der Gottesdienste und Leitergruppen anderer Bistümer im Austausch mitnehmen.“
„Als wir in Capri in den Herkulesgärten waren, haben wir einmal angefangen, Lieder aus dem Pilgerbuch zu singen. Es kamen immer mehr Ministranten dazu und sangen mit, das war ganz besonders. Es ist einfach schön, mit so vielen Personen etwas gemeinsam zu haben und mit so vielen Leuten etwas so Besonderes zu erleben.“
„Ich war bereits 2018 bei der Messdienerwallfahrt dabei. Beide Wallfahrten waren sehr schön und unvergesslich. Doch dieses Mal hat mir die Vielfalt besonders gefallen. Neben Entspannung, Einkaufsbummel und dem leckersten Zitroneneis auf Capri konnte man auch historische Orte wie Pompeji und Monte Cassino besuchen, die man zuvor nur aus dem Geschichtsbuch in der Schule kannte. Auch in Rom selbst gibt es an jeder Ecke immer wieder etwas Neues zu entdecken. Egal, wie oft man dorthin reist, man hat noch nicht alles gesehen.“
„Durch die Zeit mit den anderen Ministranten ist mir noch einmal deutlich geworden, dass man nicht allein in diesem Dienst ist. Besonders gefallen bei der Begegnung mit den anderen hat mir, dass sehr schnell gute Gespräche entstanden sind, obwohl wir ja zunächst Fremde waren. Insgesamt wurden meine Erwartungen weit übertroffen – sei es die Hitze, die Audienz beim Papst oder die Stadt Rom.“
„Eines der schönsten Erlebnisse war die Kutterbootfahrt auf Capri; auch das Gemeinschaftsgefühl mit den 50000 Minis bei der Papstaudienz war sehr beeindruckend und zeigte, dass Kirche immer noch etwas ist, was weltweit verbindet. Man
ist nie alleine mit dem, was man glaubt. Wir haben gemerkt, dass es eine Zukunft für die Kirche geben kann und es auch nicht immer so steif sein muss. Wie wir es bei der Papstaudienz gesehen haben: Dort war eine super Stimmung und alle hatten Spaß.“