Besichtigungen von Bauwerken mit Kindern verlaufen schnell anders als geplant, wenn das kindliche Interesse nachlässt. Oft finden sie vermeintlich spannende Themen langweilig oder es stellt sich ein Gefü̈hl der Überforderung ein, wenn zu viele passiv vermittelte Informationen auf sie einprasseln.
Das neue Buch „Der Aachener Dom. Baugeschichte und Denkmalpflege“ verspricht Abhilfe. In diesem reich illustrierten und unterhaltsam geschriebenen „Erklärwerk“ können Kinder und Familien auf Entdeckungstour gehen – sowohl beim Lesen zu Hause als auch – nach der Coronazeit – bei einer tatsächlichen Besichtigung vor Ort. Bis es so weit ist, kann man die Lektü̈re zur Vorbereitung auf den nächsten Besuch nutzen. Autorin Juliane Ullrich bereitet mit Charme und Witz ein Thema auf, das alles andere als zum Gähnen ist: die 1200 Jahre lange Baugeschichte des Aachener Doms und die Geschichte der Bemü̈hungen um seine Erhaltung. Inspiriert durch ein Seminar bei Dombaumeister Helmut Maintz im Rahmen ihres Architekturstudiums an der RWTH Aachen verfasste und zeichnete Ullrich die spannende Story ursprü̈nglich als ihre Abschlussarbeit – auch für Erwachsene lesens- und betrachtenswert. Der Rundgang durch den Dom – nimmt man das Buch als Wegweiser – dauert eine gute Stunde.
Domkapitel Aachen (Hg.), Juliane Ullrich (Text und Zeichnungen): Der Aachener Dom. Baugeschichte und Denkmalpflege, 108 S., 120 Abb., Verlag Josef Fink, Lindenberg 2020, Preis: 14,90 Euro