Es ist nachgewiesen: Regelmäßige Bewegung und leichtes Training sind gut für Körper und Seele; auch und ganz besonders im Alter. Sie befähigen die Senioren, alltägliche Tätigkeiten besser zu bewältigen und Stürze vermeiden zu können. Zusätzlich machen sie Spaß und bieten Unterhaltung. Das neue Digicare-Programm der Caritas in Meerbusch zeigt, wie es geht mit hüpfen und rückwärts gehen per Rollator. Die Pflegestation selbst besteht dort seit einem Jahr. Zeit für ein erstes Fazit.
Seitdem die Caritas-Pflegestation von Osterath nach Strümp umgezogen ist, liegen die Angebote des katholischen Wohlfahrtsverbandes für Meerbusch konzentriert an der Paul-Jülke-Straße. „Hier ist das Gebäude hell und freundlich und alles befindet sich auf einer Ebene“, erklärt Elsa Peerebooms, die Leiterin der Einrichtung. „Es haben sich viele neue und schöne Kontakte bei uns entwickelt.“
Regina Schüren, die Leiterin für ambulante und teilstationäre Dienste, ergänzt: „Im ehemaligen denkmalgeschützten Pfarrheim von St. Franziskus befindet sich nun die moderne Tagespflege für pflegebedürftige Menschen. In den beiden Anbauten wurden die Pflegestation, der Fahrbare Mittagstisch und der Hausnotruf untergebracht.“
Der Vorteil der räumlichen Nähe ist, dass die Mitarbeiter in der ambulanten Versorgung direkt erfahren und sehen, wenn sich am Zustand der Kunden, oder besser: Patientinnen und Patienten, etwas ändert, wenn sie mehr Aufmerksamkeit und Pflege benötigen.
„Einige Seniorinnen und Senioren sind gut vernetzt in Familie und Freundeskreis, andere fühlen sich einsam“, beschreibt Schüren die Erfahrungen. „Wenn ihr Tag eine Struktur bekommt, wird das Leben für alle leichter.“
Diesen Plan bietet die Tagespflege. 14 Plätze stehen bereit. Die älteren Menschen kommen am Morgen, nehmen alle Mahlzeiten im Haus ein und bleiben bis nachmittags. Sie werden geholt und gebracht und haben dann miteinander Zeit, um zu spielen, zu lachen oder spazieren zu gehen. Das bringt Abwechslung. Wie oft sie kommen, ob an einem oder an fünf Tagen, ist ihnen selbst und ihren Wünschen überlassen.
Die Verhinderungspflege bietet pflegenden Angehörigen die Möglichkeit, eine Pause von ihrer anstrengenden Aufgabe zu machen. Seien sie durch einen Urlaub, eine Krankheit oder aus anderen Gründen vorübergehend an der Pflege gehindert, übernimmt die Pflegeversicherung für Pflegebedürftige der Pflegegrade zwei bis fünf die nachgewiesenen Kosten einer notwendigen Ersatzpflege. Es ist die sogenannte Verhinderungspflege, die längstens sechs Wochen je Kalenderjahr dauern kann. Die Kurzzeitpflege darf maximal 28 Tage pro Kalenderjahr genutzt werden. Klar ist, dass es stets ein offenes Ohr und auch Schulungen für pflegende Angehörige gibt. Nicht nur für sie, sondern auch für die pflegenden Mitarbeiter ist das Leitungsteam der Caritas stets ansprechbar.
Hier lautet das Motto: „Arbeite doch, wie Du willst!“. Es gebe verschiedene Modelle, so zu arbeiten, wie es in die private Situation passe, berichtet Peerebooms. Es gebe eine Internetplattform, in der die Pflegepersonen ihre Wünsche zu Arbeitszeiten von zu Hause aus eintragen könnten, für die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben.
„Je mehr Personal wir haben, umso einfacher ist es, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass es für alle passt. Freie Plätze sind vorhanden.“ Schüren: „Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Weiterbildung, vermitteln Fachwissen. Die Pflege ist abwechslungsreich.“ Darüber hinaus werde Ausbildung großgeschrieben, berichtet sie weiter.
Was die Fitness der Senioren angeht: „Unser neues Angebot für die älteren Menschen zu Hause erfolgt in zehn Einheiten. Wir ermitteln zuerst den aktuellen Bewegungsstatus. Meistens sehen wir: „Da geht noch was“, sagen die Fachfrauen und lächeln. „Das neue Programm ermöglicht es, die Beweglichkeit zu erhalten und zu verbessern und den eigenen Alltag, aber auch die Pfleg zu erleichtern. Es wird gut angenommen.“
Diese Anleitungen erfolgen über eine App, die von den Senioren selbst oder deren Angehörige genutzt werden kann. Sie basieren auf neuesten Forschungsergebnissen aus Dänemark, Norwegen und Finnland.
„Das Training erfolgt maximal 20 Minuten lang und wird mit einer Caritas-Pflegkraft oder Angehörigen durchgeführt. „Das bessere Wohlbefinden ist schon nach wenigen Wochen deutlich.“