Mit den großen gesellschaftlichen Umwälzungen nach dem Ersten Weltkrieg und zu Beginn der Weimarer Republik gelangten im Kirchenbau neue architektonische Vorstellungen zum Durchbruch.
Nirgendwo auf der Welt gibt es so viele bedeutende moderne Sakralbauten wie im Rheinland. Auch westlich der großen Städte am Rhein lohnt zwischen Aachen, Düren und Krefeld eine Fülle qualitativ hochrangiger Bauten einen Besuch – darauf macht Josef Els in seinem neuen Buch „Moderne Sakralbauten zwischen Aachen, Düren und Krefeld“ aufmerksam. Ausgewählte Beispiele – auch aus dem grenznahen Belgien und den Niederlanden – repräsentieren den Durchbruch der Moderne im Kirchenbau zwischen den Weltkriegen wie auch die weitere Entwicklung des Sakralbaus von 1945 bis zur Gegenwart. Man begegnet in Material und Form höchst unterschiedlichen, mitunter kühnen Architekturschöpfungen, darunter solchen, die Maßstäbe setzten und europaweit vorbildhaft wurden.
Schon allein ein Blick auf Düren, das während des Zweiten Weltkriegs fast vollständig zerstört wurde, verdeutlicht die Entwicklung des modernen Kirchenbaus. Dass Josef Els vorwiegend katholische Sakralbauten vorstellt, ist der Bevölkerungsstruktur des Rheinlands geschuldet, die schon dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. ein Dorn im Auge war. Neben einigen evangelischen Kirchbauten werden auch zwei Moscheen und eine Synagoge vorgestellt – alle drei befinden sich in Aachen.
Josef Els wurde in Südtirol geboren und wuchs im Siebengebirge am Rhein auf. In Bonn studierte er Geschichte und Germanistik, daneben auch Kunstgeschichte und Theologie. Zwölf Jahre unterrichtete er an einem Gymnasium in Essen, bis 2018 leitete er das Bischöfliche Pius-Gymnasium in Aachen.
Wie schon Josef Els’ Bücher aus der Einhard-Buchreihe „Reisen verbindet“ verfolgt auch dieses Werk keinen wissenschaftlichen Anspruch. Das Buch „will Freude bereiten an moderner Sakralarchitektur, will sie für interessierte Laien verstehbar machen und auf das hinweisen, was an den ausgewählten Bauten bemerkenswert ist. Nicht mehr und nicht weniger,“ sagt der Autor selbst dazu.