„Ich bin in Kirche zu Hause“, sagt Resi Conrads-Mathar schmunzelnd. Die persönliche Referentin des Bischofs, die seit 2017 diese exponierte Stellung innehat, bringt viele auf dem Lebensweg gesammelten Kompetenzen und Erfahrungen ein. Sie ist Familienmensch, politisch interessiert und geprägt, ehrenamtlich in Kirche engagiert und hat den professionellen Blick. „Es hat sich gefügt,“ sagt sie.
Schon früh lernte Resi Conrads-Mathar durch ihr Engagement in der Jugendarbeit kirchliche Gremienarbeit und damit auch die Beteiligungsformate kennen. Als jüngstes Mitglied wurde sie in den Kirchenvorstand gewählt und übte sich in Diskussionskultur: „Ich habe die positive Erfahrung gemacht, wie man in Gremien zu Ergebnissen kommt, die möglichst für alle befriedend sein sollten, und dass sich Argumente durchsetzen und nicht der Leiter oder der Priester. Das hat mich motiviert, mich auf regionaler und diözesaner Ebene zu engagieren.“
Der Berufswunsch, im pastoralen, karitativen Bereich tätig zu werden, resultierte aus diesen prägenden Jugenderfahrungen, und klar war: Es sollte nach dem Abitur am St.-Michael-Gymnasium in Monschau ein Studium an der Katholischen Fachhochschule sein. So studierte Resi Conrads-Mathar Soziale Arbeit, beeindruckt von Vorbild-Frauen wie der katholischen Frauenrechtlerin Helene Weber und Franziska Schervier. 25 Jahre lang arbeitete sie bei „der Caritas“ in der Vielfalt der Aufgabenfelder: Anfangs in der Beratungsarbeit und der Gruppenarbeit, ab 2000 im Diözesancaritasverband lernte sie spitzenverbandliche Arbeit kennen, Fachbereiche, in denen es um die Rahmenbedingung der Arbeit der Träger ging, sozialpolitische Arbeit und Interessensvertretung. „Es ging mir dabei immer um die Anwaltschaft für die Menschen“, betont Resi Conrads-Mathar. Im Zuge dieser Arbeit wuchsen die Kompetenzen im methodischen und systemischen Denken, Kommunikationstechniken wie Projektmanagement, zählt die Bischofsreferentin auf. „Da profitiere ich in meiner jetzigen Arbeit von und kann das gut einbringen.“ Überzeugt stellt die 59-Jährige fest, dass es „3 Ks“ sind, die ihr Leben prägen, nur sind es statt „Kinder, Küche und Kirche“ eben „Koordination, Kommunikation und Kooperation“.
Mit einem normalen Acht-Stunden-Tag lassen sich Aufgaben im Bischofshaus nicht bewältigen, meint Resi Conrads-Mathar. Die inhaltliche Mitverantwortung in Zusammenarbeit mit dem Bischof, dem Generalvikar und den Leitungsverantwortlichen im Generalvikariat sowie den Regionen und dem Diözesancaritasverband sei die größte Herausforderung. Das Organisationsmanagement von Kalenderkoordination über Korrespondenz in elektronischer und Papierform, darüber hinaus die inhaltliche Vor- und Nachbereitung von Terminen, all das gelänge nur durch Unterstützung des Kollegiums von Sekretariat bis Hauswirtschaft.
Darüber hinaus gehört die Teilnahme an Gesprächsterminen dazu, in denen Resi Conrads-Mathar nicht nur Begleiterin des Bischofs ist, sondern auch Gesprächsparterin. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, Themen auf- und wahrzunehmen, „damit sie eine Wirksamkeit haben können in anderen Bezügen“, erläutert die Bischofsreferentin.
Gerne würde sie mehr Zeit haben, im Nachklang zu diesen Gesprächen vertiefend mit Menschen in den Austausch zu kommen, um ihre Anliegen besser aufgreifen zu können. Aber mit den wachsenden Aufgaben – etwa ihren eigenen Aufgaben im Lenkungskreis beim Heute-bei-dir-Prozess und der Prozessbegleitung in ihrer Position als Referentin sowie dem Engagement des Bischofs beim bundesweiten Synodalen Weg – sei das nicht möglich. Aber, so sagt Resi Conrads-Mathar, und die Überzeugung in der Stimme lässt keinen Zweifel daran: „Getragen vom Gottvertrauen und im Glauben weiß ich, wofür ich es tue. Meine Motivation ist ungebrochen!“