Kommunikatorin

Anja Dorscheid, Mitglied des pastoralen Leitungsteams in St. Josef Herzogenrath

(c) Andrea Thomas
Datum:
3. März 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 09/2022 | Andrea Thomas

Sie sei schon immer „kirchenbewegt“ gewesen, sagt Anja Dorscheid. So ist sie denn auch, als sie vor einigen Jahren nach Herzogenrath-Straß gezogen ist, bald Teil des 
aktiven Gemeindelebens von St. Josef geworden. Angefangen hat alles mit dem Kirchenchor, in dem sie eine Zeitlang gesungen hat.

Seit sechs Jahren engagiert sich die 56-Jährige im Leitungsteam der KÖB, gestaltet nach der entsprechenden Ausbildung beim Bistum regelmäßig Wortgottesfeiern – und sie ist im vierten Jahr Teil des pastoralen Leitungsteams der Pfarrei nach Canon 517 §2. Die Mitarbeit im Team sei das Zentrum. Hier bündelten sich all ihre anderen Aufgaben und alles, was in der Pfarrei passiere. Die einzelnen Pfarrgruppen seien sehr eigenständig, berichtet sie. Bei ihnen im Team liefen die Fäden zusammen, werde geschaut, dass alles laufe beziehungsweise wie Dinge umgesetzt werden könnten. Etwa wie sich das Projekt „Kulturkirche“ mit den kirchlichen Abläufen verbinden lasse oder einen Schließdienst zu organisieren, damit die Kirche in der Pandemie tagsüber offen sein kann. „Kommunikation ist wichtig, seine Meinung einzubringen, Ideen mitzuentwickeln und mitzudenken, der Pfarrei eine Richtung zu geben“, skizziert sie die Arbeit im Team.

Nach dem Weggang einer Kollegin ist Anja Dorscheid seit Kurzem die einzige Frau im Leitungsteam. „Weiblichen Anschub geben“, beschreibt sie ihre Rolle. Ihr ist wichtig, deutlich zu machen, dass Frauen etwas zu sagen haben in Kirche. „Zum Beispiel, dass eine Frau eine Wortgottesfeier genauso gut gestaltet wie ein Mann.“ Das ist auch das ihrer Ehrenämter, in das das meiste von ihr als Person einfließt.

Gäbe es die Möglichkeit, dass Frauen Diakonin werden könnten, sie wäre sofort dabei, sagt Anja Dorscheid. Für das Leitungsmodell, das sie in St. Josef seit gut 20 Jahren praktizieren, wünscht sie sich, dass es auch zukünftig in den geplanten größeren pastoralen Räumen Bestand haben wird. Ganz ohne Menschen wie ihren Gemeindereferenten oder ihre hochengagierte Pfarrsekretärin, die dafür bezahlt würden, ginge es nicht, doch Ehrenamtliche, gerade auch die Frauen, hätten viel einzubringen. Nicht nur beim Blumenschmuck für die Kirche oder dem Kuchenstand auf dem Pfarrfest.