Orden fehlt der Nachwuchs, die Klostergemeinschaften überaltern, teils jahrhundertealte Klöster schließen aus Mitgliedermangel und daraus entstehender wirtschaftlicher Notwendigkeit ihre Pforten. Beängstigend viele verlassen die Kirche. Wird nur noch der Untergang verwaltet? Guido Kreppold, selbst Kapuzinermönch, legt den Finger in die Wunde: Eine lange christliche Tradition ist vom Aussterben bedroht. Doch er macht auch Hoffnung, dass es noch nicht zu spät ist, diese Entwicklung aufzuhalten. In den ersten Jahrhunderten hat sich die Dynamik des Christentums ja auch gegen die Strömungen der Zeit durchgesetzt. Kann man diese Kraft des Ursprungs nicht wiedererwecken? Mit klarem Blick beschreibt der Autor den Stand der Dinge, zeigt aber auch praxiserprobte und bewährte Modelle auf, die den Weg aus der Sackgasse markieren. Als hilfreich erkennt er dabei Ansätze aus der Psychotherapie sowie der Zen-Meditation, die wirksame und nachhältige Veränderungen ermöglichen und für jeden zugänglich sind. Ein ehrlicher, ungeschminkter und trotzdem hoffnungsvoller Blick auf die Realität und die Zukunft des christlichen Glaubens.
Guido Kreppold: Die Verwaltung des Untergangs. Keine Hoffnung für die Klöster?, 175 Seiten, Vier-TürmeVerlag, Münsterschwarzach 2017, Preis: 16,00 Euro.