Jugendprojektchor – das war wirklich kein geeigneter Name für die jungen Leute der Pfarrei St. Stephanus Meerbusch-Lank.
Auf einer Messdienerfahrt vor fünf Jahren wurde ein neuer gefunden: Dompunks. „Das spiegelt uns einfach besser wider“, sagen die jungen Leute um Melanie Boden.
Sie rocken jetzt die Pfarrfeste und geben am 2. Dezember eines ihrer bereits legendären Wohnzimmer-Weihnachtskonzerte – natürlich im „Dom“, in St. Stephanus.
„Wir sind die jugendliche Stimme in der Kirche und sagen unsere Meinung musikalisch“, sagt Boden. „Wir möchten zeigen, dass es in der Kirche modern zugehen kann, und auch Querdenkern Mut machen, mitzumachen.“
Sie seien jedoch nicht politisch, führt die Leiterin aus. „Wir singen eher über Familie, Freunde, Liebe, beschäftigen uns mit dem Sinn des Lebens.“
Sie bevorzugen Punk- und Rock-Musik, spielen aber jedes Genre. Die Dompunks mögen die Titel der Indie-Rock-Band Madsen wie „Macht euch laut“. Oder „Gib das Schiff nicht auf“ der Düsseldorfer Punk-Band Boilers.
„Rückenwind“ von Madsen ist mittlerweile ihre Erkennungsmelodie geworden.
Im Dezember sind die Lieder eher weihnachtlich. „Feliz Navidad“, oder „Christmas Tree“ kommen schwungvoll rüber. Ebenso auch der Soundtrack von Aschenbrödel oder natürlich – White Christmas.
„Die Wohnzimmerkonzerte sind legendär. In der Kirche werden ein Sofa, zwei Sessel und eine Stehlampe aufgebaut, um gemeinsam mit den Besuchern zu singen. Etwas zu trinken und Snacks gibt es auch. Man merkt: Wir lieben Wohnzimmer“, erklärt Boden, die eigentlich Gartenarchitektin ist. Die Auftritte seien stets projektbezogen, heißt es weiter. „Unsere Proben finden stets zu Hause, in einem Wohnzimmer, statt. Hier üben wir die Stücke ein, die alle Genres umfassen.“
Mitmachen kann jeder Jugendliche ab der weiterführenden Schule, also ab etwa zehn Jahren. Die Altersspanne reicht bis 30 Jahre. „Aktuell sind wir rund 25 Mitglieder. Unsere musikalische Besetzung besteht aus Klavier, Gitarre, Akkordeon, Cello und Flöten, die je nach Stück eingesetzt werden. Wir suchen noch weitere Musiker, vor allem Bandbesetzung wie Schlagzeug und Percussions, die Lust auf eine lustige Truppe haben.“
Das erste Mal sind die Dompunks 2018 bei einem Pfarrfest aufgetreten und hatten sofort Erfolg, wurden stark nachgefragt. Das hat mit Corona aufgehört. „Jetzt wollen wir zu unserem kleinen Jubiläum wieder richtig durchstarten, auch über den Ort hinaus“, erklärt die 26-Jährige, die schon immer musikalisch in Kirche unterwegs war.
Das Konzert am 2. Dezember beginnt um 19 Uhr. Eintritt wird nicht erhoben. Die jungen ehrenamtlich tätigen Musiker freuen sich aber über Spenden, mit denen sie die Technik erweitern und professioneller werden können. „Wir möchten die Kirche als Gottes Wohnzimmer erlebbarer und begreifbarer machen.
Fürs ‚Rudelsingen‘ werden die Texte auf die Leinwand projiziert.“ Wer mitmachen möchte und zwischen zehn und 30 Jahre alt ist, melde sich unter: dompunks@gmx.de