Sein jugendliches Alter hat einen Vorteil: „Ich bin sehr nah dran an der Erlebniswelt der Jugendlichen“, sagt Ben Bilstein. Denn der 24-Jährige geht rein optisch selbst noch als Jugendlicher durch. Zumal er in Neuwerk bekannt ist: Geboren wurde er 1994 im Krankenhaus Neuwerk, das nur wenige Schritte von der Kirche Maria von den Aposteln und dem Kloster Neuwerk liegt. Bilstein wuchs in diesem Stadtteil auf, besuchte die Grundschule und machte 2013 an der Gesamtschule sein Abitur. Studiert hat er ebenfalls in Mönchengladbach: soziale Arbeit an der Hochschule Niederrhein. Nun startet er seine berufliche Laufbahn auch in seiner Heimat.
Sein Start fällt mit den Sommerferien zusammen. Für Bilstein heißt das, dass er von Anfang an gefordert ist. Die Ferienangebote sind angelaufen: Ferienspiele, Graffiti-Workshop und eine Themenwoche Australien folgen aufeinander. „Und nach den Sommerferien möchten wir die neuen Räume in Bettrath beziehen“, sagt Bilstein. Die aber müssen noch ausgeräumt und renoviert werden, damit es nach den Ferien Platz für ein Musikangebot, Nähkurse, zum Kickern und Billard spielen gibt. Vor dem Haus entsteht ein Bolzplatz für die Jugendlichen, die mehr Bewegungsdrang haben. Die Jugendarbeit soll in Neuwerk, Bettrath und Uedding weiter ausgebaut werden Ben Bilstein ist seine neue Aufgabe mit einem klaren Auftrag angetreten: Die Jugendarbeit in der Pfarrei Maria von den Aposteln, zu der neben Neuwerk auch Bettrath und Uedding gehören, soll weiter ausgebaut werden. Seit November gibt es das Jugendcafé in Neuwerk. Drei Tage ist es in der Woche geöffnet. Hier können Kinder und Jugendliche zusammenkommen, miteinander reden, spielen und kochen.
Aber das Einzugsgebiet ist begrenzt, stellt Bilstein fest. Die Kinder und Jugendlichen, die hierher kommen, wohnen meist in Neuwerk. Aus Uedding oder Bettrath findet kaum einer den Weg hierhin. Also muss Bilstein zu ihnen gehen, um sie zu erreichen. Dabei ist ihm aber wichtig, dass er nicht vorgibt, wie die Treffs gestaltet werden und was die Jugendlichen so machen. „Es soll ein Anlaufpunkt für die Jugendlichen werden“, betont er. „Sie sollen ihre Ideen einbringen und umsetzen können.“ Er sieht sich in der Rolle des Begleiters und erwachsenen Freundes, der ihnen bei Problemen hilft. Um die Jugendlichen besser zu erreichen, strebt Bilstein langfristig Kooperationen mit den umliegenden Schulen an. Erste Kontakte hat er schon geknüpft. Auch die Ferien sind eine Chance, die Jugendlichen besser kennenzulernen. „Ich kann da eine Woche mit den Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten“, sagt er. Das heißt für ihn nicht nur, die Mädchen und Jungen zu bespaßen. Langfristig sollen die Älteren, die Lust haben, sich zu engagieren, selbst Verantwortung übernehmen dürfen. „Einige Jugendliche machen die Jugendleiter-Ausbildung und können dann als Teamer mitmachen.“ Teamer unterstützen die Verantwortlichen zum Beispiel bei der Organisation von Gruppenfreizeiten. Eines seiner ersten Projekte war eine Ökologie-Gruppe in den Pfingstferien. Seitdem hat Neuwerk ein neues Insektenhotel.