Joseph und seine Brüder

Im Verlauf der Handlung geht es noch um viel mehr. Um Geschwisterkonflikte, denn Josef hat elf Brüder, dazu sind Eitelkeit, Mobbing und Träume die Themen. „Joseph und seine Brüder“ heißt das Musical, das Christoph Scholz, der Kantor der GdG Krefeld-Süd, mit den Mädchen und Jungen des Kinderchores der Pfarrei St. Augustinus beim „Oppumer Kleinkunstfestival“ aufführt. Derzeit laufen die Proben.

Das „Ensemble“ ist an diesem Nachmittag nicht komplett, es ist ja noch Schulzeit. Sechs Mädchen kommen strahlend in die Kinderkirche St. Karl Borromäus gerannt und freuen sich auf die Probe. 14 Kinder machen insgesamt mit. Das bedeutet: „Ihr müsst mehrere Rollen übernehmen, denn es sind ja schon viele Brüder im Stück“, erklärt Scholz. Er hat das Musical mit Texten von Brigitte Antes und Musik von Gerd-Peter Münden passend auf seine junge Besetzung umgeschrieben und hat auch die Leitung des jungen Chores inne.

Der teilweise umfangreiche Text ist überhaupt kein Problem für die kleinen Sänger im Alter von sieben bis zwölf Jahren. „Ich frage ab, wer was übernehmen möchte. Diesmal werden auch die Mädchen Brüder“, sagt Scholz und lächelt.

Anna (10) und ihre Schwester Ida (8) sind mit Lola (8) die ersten, die da sind. „Es macht uns nichts aus, viel zu lernen, das geht schnell“, erklären sie. „Wir haben schon beim Weihnachtsmusical mitgemacht.“ Und dann wollen sie wissen: „Wann fangen wir richtig an?“

Denn an diesem Nachmittag werden erstmal die Rollen eingesungen und aufgenommen, damit die Kinder sie in den Ferien alleine üben können. Das Agieren in Kostümen – der Fundus aus den früheren Musicals ist groß – kommt danach. Scholz: „Wir proben vor dem Festival eine Woche lang täglich zweieinhalb Stunden. Die Kinder freuen sich darauf.“
In den Proben werden die Kinder spielerisch ans Singen herangeführt. Sie lernen neben vielen Liedern und Spielen auch musikalische Grundfähigkeiten wie Rhythmusgefühl, ein wenig „Vom-Blatt-Singen“, Bewegungsausdruck zur Musik, und vieles mehr. Außerdem spielt Stimmbildung bei den Treffen eine wichtige Rolle.

Zwei Textstellen im Musical lauten: „Joseph, trage den Kopf nicht zu hoch“ und „Joseph, lass das Träumen sein.“ Scholz erläutert: „Josef, der jüngste Sohn, wird von seinem Vater bevorzugt und beschenkt. Die Folge ist: Er wird von seinen Brüdern gemobbt. Sie wollen ihn töten. Als das nicht gelingt, verkaufen sie ihn in die Sklaverei nach Ägypten. Da Josef jedoch Träume deuten kann – sie sind ein großes Thema in der Bibel – gewinnt er Einfluss und einen hohen Posten beim Pharao.“

Es ist bereits das achte Kindermusical, das der Kantor mit Kindern einübt. „David und Jonathan“, „Das goldene Kalb“ und „David“ waren bisher darunter. „Schwierig ist die Arbeit nur, weil die Fluktuation unter den Kindern im Chor recht groß ist“, sagt Scholz.
Diejenigen, die mitmachen, sind mit Feuereifer dabei und singen: „Wir laden viele Leute ein und feiern heut’ ein Fest, weil Gott der Herr uns nicht allein im Regen stehen lässt.“

Der Kinderchor der Pfarrei St. Augustinus Krefeld-Oppum lädt zum Mitsingen ein. Mädchen und Jungen ab dem zweiten Schuljahr sind willkommen. Die Proben finden freitags 
von 17 bis 17.45 Uhr in St. Karl Borromäus, Fungendonk 14, statt. Natürlich sind auch nicht-katholische Kinder herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos.