„Jesus wird mir immer treu bleiben“

Fußballer Kilian Pagliuca erzählt darüber, wie ihn der Glaube beflügelt und auf seinen Wegen begleitet

Kilian Pagliuca: „Ich habe auch in Aachen eine moderne Kirche erlebt. Das habe ich megacool gefunden.“ (c) Andreas Steindl
Kilian Pagliuca: „Ich habe auch in Aachen eine moderne Kirche erlebt. Das habe ich megacool gefunden.“
Datum:
4. Juli 2024
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 27-28/2024 | Anja Klingbeil

Für Alemannia Aachen ist Kilian Pagliuca in der vergangenen Saison durch das Mittelfeld gewirbelt. Er gehört zu den Helden, die dem Verein nach elf Jahren Regionalliga-Tristesse zum Aufstieg verholfen haben und zum Gewinn des Mittelrhein-Pokals. 
Der 27-jährige Schweizer ist in Sachen Fußball ein echter Weltenbummler: Lyon, Zürich, Halle, Jena, Chemnitz, Aachen – um nur einige seiner Stationen zu nennen. Einer, der auf allen seinen Wegen immer bei ihm ist – Gott. Denn von einem ist Kilian Pagliuca fest überzeugt: „Jesus wird mir immer treu bleiben.“

In ganz jungen Jahren spielt der Glaube zu Gott keine so große Rolle, erinnert sich Kilian Pagliuca. Dies ändert sich in der Zeit, als er für Lyon spielt. Der offensive Mittelfeldspieler fängt an, manchmal in die Kirche zu gehen. „Dieses Gefühl, dass Gott bei mir ist und ich nicht allein bin“, war immer schon da. So beginnt er sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen. Dies verstärkt sich in seiner Zeit in Zürich. „Kirche war vorher für mich eher ein Ort, ein Gebäude. Aber ich habe erlebt, dass es mehr ist als das: nämlich eine Gemeinschaft, in der Menschen zusammenkommen.“

Diese Erfahrung intensiviert sich – in einer Zeit, die Kilian Pagliuca selbst als die für ihn schwierigste als Spieler beschreibt. Corona, Pandemie, Lockdown: Nichts geht mehr. Das Leben steht still. Auch sein Leben wird auf einmal angehalten. Großveranstaltungen wie Fußballspiele können über viele Monate nicht mehr stattfinden, zu groß ist das Risiko.

Kilian Pagliuca verbringt diese Monate zu Hause in der Schweiz. Dort lernt er einen Priester kennen, der ihn nachhaltig beeindruckt, weil er sich um Jugendliche und junge Erwachsene kümmert. So bringt ihn dieser plötzliche Stillstand noch näher zu Gott, wie er im Nachhinein sagt. Doch er nutzt die Monate, um Zeit mit Gott zu verbringen, wie er selbst sagt. Am 21. Mai 2021 schließlich lässt er sich im Genfer See evangelisch taufen – zum zweiten Mal. Als Kind wurde er katholisch getauft. Er sieht sich selbst einfach als Christ.

Seinen Glauben versteckt Kilian Pagliuca nie. Im Gegenteil, wer auf sein Profil bei Instagram schaut, liest als ersten Satz: Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. „Ich habe meinen Glauben auch nie in der Kabine versteckt“, sagt er und betont: „Glaube spielt in der Fußballwelt eine große Rolle.“ Während seiner Zeit bei Alemannia besucht er auch in Aachen verschiedene Kirchen, nimmt an Gottesdiensten etwa in der afrikanischen Gemeinde teil, spricht mit anderen Spielern über seinen Glauben und Gott. 
Zurzeit ist der Schweizer vereinslos. Aber weil er der festen Überzeugung ist, dass Jesus ihm immer treu bleibt, blickt er entspannt in die Zukunft: „Gott hat einen guten Plan für mich. Ich vertraue ihm, er wird mir einen neuen Verein geben.“

EM-Tipp

Natürlich verfolgt Kilian Pagliuca derzeit auch die Europameisterschaft. Sein Herz hängt an Italien und der Schweiz. Sein Tipp für den Titel lautet allerdings: Frankreich.