Jesus erwarten

In Dülken lädt die Pfarrei zu adventlichen Begegnungen ein

Küster Hans Peter Bogart trägt den Impuls vor. (c) Kathrin Albrecht
Küster Hans Peter Bogart trägt den Impuls vor.
Datum:
13. Dez. 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 50/2023 | Kathrin Albrecht

In der Adventszeit 2023 geht die Pfarrei St. Cornelius und Peter neue Wege – im wahrsten Wortsinn – und lädt zu Begegnungen an wichtigen Toren Dülkens ein. Den Auftakt machte das Wahrzeichen Dülkens, die Narrenmühle. 

Die Dülkener Narrenmühle ist das Wahrzeichen der Stadt, das in keiner Darstellung fehlt. (c) Kathrin Albrecht
Die Dülkener Narrenmühle ist das Wahrzeichen der Stadt, das in keiner Darstellung fehlt.

Es gibt kaum eine Darstellung Dülkens, in der die 1809 errichtete Bockwindmühle mit ihrem charakteristisch rot-grünen Anstrich nicht zu sehen ist. Seit 1950 ist die Dülkener Narrenakademie der „Berittenen Akademie der Künste und Wissenschaft“ Eigentümerin der Mühle, die im unteren Teil ein Museum unterhält und im oberen Teil der Mühle, im sogenannten „Weisheitssaal“ ihre Sitzungen abhält. Für das Vorbereitungsteam der diesjährigen Adventsaktion der Pfarrei war die Narenmühle somit der ideale Startpunkt, denn, so erklärt Gemeindereferentin Heike Wolters: „Die Mühle kennt in Dülken jeder.“

13 Jahre lang hatte sie mit Jutta Holthausen den ökumenischen lebendigen Adventskalender organisiert. Dabei bereiten Familien, Einrichtungen oder Vereine jeweils an einem Tag ein besonders geschmücktes Fenster oder eine Tür vor, es wird gemeinsam gesungen und eine kurze Andacht gehalten. Vor allem geht es um das gemeinsame Tun und den Austausch, einmal am Tag aus der Routine auszubrechen und zu erleben, was Advent bedeutet. Mit den adventlichen Begegnungen wollte das Team etwas Neues versuchen, denn „der lebendige Adventskalender hatte sich in den Jahren etwas totgelaufen“, erklärt Jutta Holthausen.

Das neue Konzept eröffnet außerdem die Möglichkeit, Menschen einzubinden, die sonst eher wenig Bezug zu Kirche oder zur Gemeinde haben. So wird die Begegnung an der Narrenmühle von Mitgliedern der Narrenakademie mit vorbereitet. Hartwig Hören, seit 2021 Doctor humoris causa der Akademie, gab einen Einblick in die Geschichte der Narrenmühle, die 2020 um ein Haar Opfer des Holzbohrwurms geworden wäre. Stück für Stück wurde sie demontiert und in einer Fachwerkstatt im niederländischen Afferden restauriert.

Für die Begegnung drehten sich auch die Flügel der Mühle – selbst für Pfarrer Jan Nienkerke, seit 2016 Leiter der Pfarrei St. Peter und Cornelius und einer der rund 20 Gäste, die sich an diesem Abend eingefunden hatten, eine Premiere, die Mühlenräder in Aktion zu sehen. 

Hans Peter Bogart, Küster an der Familienkirche St. Ulrich, sprach eine kurze Adventsbesinnung, außerdem wurden Strophen des Liedes „Macht hoch die Tür“ gesungen. Zum Ausklang des Abends gab es Glühwein und Kakao und eine Spontanführung durch das Museum und den Weisheitssaal der Narrenakademie. 

Treffen an bedeutenden Toren der Stadt

Die adventlichen Begegnungen sind angelehnt an ein Konzept, das die Gemeinde bereits während der Coronapandemie ausprobiert hatte, als Begegnungen nur unter erschwerten Bedingungen möglich waren. Damals standen Wegkreuze der Pfarrei im Mittelpunkt. Weil die Treffen gut angenommen wurden, hat sich das Team entschieden, diese Begegnungen nun im Advent wieder aufzunehmen. Maximal zehn Minuten, so die Planung, sollen die Treffen dauern, das Ende ist allerdings nach hinten heraus – und abhängig von den Witterungsbedingungen – offen.

Weitere markante Tore für die abendlichen Treffen sind unter anderem die Linder Kapelle im Ortsteil Lind-Boisheim oder das Tor zum Lunapark hinter der Mariensäule. Mit dem Verlauf der ersten Begegnung ist das Vorbereitungsteam um Heike Wolters mehr als zufrieden, nur das Wetter hätte besser mitspielen können. 

Wer an den adventlichen Begegnungen teilnehmen möchte, hat noch am 19. Dezember am Marienportal vor der Kirche St. Cornelius, und am 22. Dezember am Lindentor am Eligiusplatz mit Nachtwächter André Schmitz dazu Gelegenheit. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr.