Zu diesem Anlass entstand die vorliegende Anthologie, herausgegeben von Birgit Lermen und Verena Lenzen unter Mitarbeit von Max Kerner, erschienen im Mönchengladbacher B. Kühlen Verlag. Seit Menschengedenken ist die Stadt Jerusalem ein Ort der Sehnsucht, ein heiliger Ort für Juden, Christen und Muslime gleichermaßen. Die meisten ausgesuchten Gedichte stammen von Autoren jüdischer Herkunft des 20. und 21. Jahrhunderts. Viele dieser Autoren erlebten die Schrecken der Naziherrschaft in Deutschland und Europa. Ihre Gedichte sind geprägt von den Grauen der Shoa und der Hoffnung auf einen Neubeginn. Else Lasker-Schüler gehört zu den Autoren, ebenso Paul Celan, Nelly Sachs, Hilde Domin und Shalom Ben-Chorim. Die Sammlung enthält auch Gedichte nichtjüdischer Autoren, die den Blick auf eine Stadt lenken, deren politische Zerrissenheit, ethnische Vielfalt und historische Last allgegenwärtig erscheint, deren Reiz aber in ihrer Symbolik liegt. Birgit Lermen ist emeritierte Professorin für Neuere Deutsche Literatur an der RWTH und der Universität Köln. Verena Lenzen ist Professorin für Judaistik und Theologie an der Universität Luzern.
Birgit Lermen/Verena Lenzen (Hrsg): „Es stand/Jerusalem um uns“. Jerusalem in Gedichten des 20. und 21. Jahrhunderts. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach 2016