Eines Tages entdeckt Moritz in einer verstaubten Kiste auf dem Dachboden die Tagebücher seines Urgroßvaters Emil.
Er beginnt, sie zu lesen, und befindet sich bald inmitten historischer Ereignisse: Matrosenstreik, Zusammenbruch des Kaiserreichs, Gründung der ersten deutschen Demokratie, Weltwirtschaftskrise, Hakenkreuzfahnen… Einige der damaligen Parolen werden heute wieder salonfähig, wie der Leser mit Erschrecken feststellt. Die Tagebücher des Urgroßvaters ziehen Moritz in ihren Bann; mit ihrer Hilfe be
gibt sich der Junge auf eine Zeitreise, die eine der wichtigsten Phasen deutscher Vergangenheit erlebbar macht. Fakten zu den einzelnen Begebenheiten werden durch entsprechende Randnotizen vermittelt, so dass der Leser das Geschehen mühelos einordnen kann. Bei dieser Neuerscheinung aus dem Kölner Greven-Verlag handelt es sich um eine Graphic Novel (gehört der literarischen Gattung der Comics an). Historiker Ludger Grevelhörster und Zeichner Rüdiger Trebels vermitteln Geschichte auf eine besondere Weise, die sowohl Jugendliche ab 14 Jahren als auch Erwachsene anspricht. Wer hätte gedacht, dass die Geschichte der Weimarer Republik so spannend sein kann? Dazu liefert das Buch mit seinen Bildern noch ComicKunst der gehobenen Klasse.
Ludger Grevelhörster/Rüdiger Trebels: Emil. Tagebücher aus der Weimarer Republik, 264 S., durchgehend s/w gezeichnet, Greven Verlag, Köln 2019, Preis: 22,– Euro