In Oratorien schwelgen

Mit Projektchören realisieren Kirchenmusiker Konzerte, die für den Kirchenchöre nicht umsetzbar sind

In diesem Jahr kooperiert Stephanie Borkenfeld-Müllers mit dem Projektchor in Dülken. (c) Garnet Manecke
In diesem Jahr kooperiert Stephanie Borkenfeld-Müllers mit dem Projektchor in Dülken.
Datum:
5. Feb. 2019
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 06/2019 | Garnet Manecke
Liebhaber großer Oratorien können sich freuen: In Erkelenz, Mönchengladbach und Viersen laufen die Vorbereitungen für neue Chorprojekte. Kirchenmusiker können so Chorkonzerte anbieten, die sonst nicht realisierbar wären.

 Seit Anfang Januar probt Kirchenmusikerin Stephanie Borkenfeld-Müllers mit den Sängerinnen und Sängern für das neue Chorprojekt Mönchengladbach. Ziel ist die Aufführung des Lobgesangs „Op. 52“ und der Vertonung des Psalms 42 „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Herr, zu Dir“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Für die Sängerinnen und Sänger ist das Chorprojekt in diesem Jahr etwas besonderes, denn zum ersten Mal werden sie das Konzert nicht nur einmal, sondern zweimal aufführen. Möglich macht das eine Kooperation mit dem Projektchor St. Cornelius Dülken, der unter der Leitung von Kantor Giovanni Solinas genau die gleichen Stücke probt. Bis zu den Konzerten am 29. September in der Pfarrkirche Odenkirchen und am 6. Oktober in der Pfarrkirche St. Cornelius in Viersen-Dülken werden die beiden Chöre immer wieder auch zusammen proben. Für Kirchenmusiker haben Chorprojekte den Vorteil, dass sie auch mal Stücke aufführen können, die sie mit ihrem eigenen Kirchenchor alleine nicht realisieren können. Umgekehrt können Menschen, die gerne singen, an einem großen Stück mitarbeiten und sammeln Konzerterfahrung. Dabei bleiben sie flexibel, weil der Chor nur für die Zeit des Projekts besteht.

 

Begeisterung und Engagement sind Basis für ein Chorprojekt

Voraussetzung für das Gelingen eines solchen Projekts sind erste Gesangserfahrungen der Sängerinnen und Sänger. „Die Sänger müssen das Stück auch nacharbeiten, weil wir ja nur alle vier Wochen Proben haben“, sagt Stephanie Borkenfeld-Müllers. Ohne die Begeisterung und das Engagement der Teilnehmenden ginge das nicht. Dabei hilft auch die Zusammensetzung des Chors auf Zeit. „Es ist eine gute Mischung aus Sängern, die das Stück schon kennen und solchen, die es noch nicht kennen“, freut sich Borkenfeld-Müllers. Erste Chorerfahrungen und Begeisterung sind auch die Basis für das Chorprojekt, das Stefan Emanuel Knauer, Kantor der GdG Christkönig-Erkelenz, gerade vorbereitet. Die Proben für „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms finden ab 8. März jeden Freitag in der Krypta von St. Lambertus Erkelenz statt. Auch hier müssen die Sängerinnen und Sänger erste Gesangserfahrungen als Basis mitbringen. Und Knauer hat noch ein besonderes Bonbon: Zusätzlich bekommen die Teilnehmenden die Möglichkeit zu einer qualifizierten Stimmbildung bei dem choreigenem Stimmbildner Manfred Bühl. Aufgeführt wird das emotionale Werk, bei dem Brahms zum ersten Mal die Trauernden in den Mittelpunkt stellte, im Rahmen der 15. Kirchenmusikwoche am 20. September in St. Pauli Bekehrung Lövenich.  

 

Info

Chorprojekt Erkelenz

Stefan Emanuel Knauer E-Mail: knauer@christkoenig-erkelenz.de, www.kirchenmusik-erkelenz.de

Chorprojekt Mönchengladbach

Stephanie Borkenfeld-Müllers sucht noch Tenöre für das Chorprojekt: sbm@chorprojekt-moenchengladbach.de