Ohne die Franziskanerinnen gäbe es die Kliniken Maria Hilf heute nicht. Erst im Oktober 2021 sind nach 167 Jahren die letzten Ordensschwestern verabschiedet worden. An sie erinnert eine Skulptur vor dem Eingang des St.-Franziskus-Krankenhauses in Mönchengladbach. Jetzt steht eine Zwillingsfigur im Garten des Mutterhauses, das Klosters in Lüdinghausen. Ein Dank der Kliniken für das Engagement der Schwestern.
Die Frauenfigur ist schmal und groß, in einfachen Kleidern, die Haare mit einem Habit bedeckt, wie es bei Ordensschwestern auch heute noch oft üblich ist. In ihren Armen hält sie ein Kind, das etwas steif wirkt. Im Zusammenhang mit dem Standort kann man leicht die Angst des Kindes vor dem, was es im Krankenhaus erwartet, hineininterpretieren.
Seit einem Jahr steht die Skulptur von Franziskanerpater Laurentius Englisch vor dem Eingang des St.-Franziskus-Krankenhauses an der Viersener Straße. Sie zeigt Sr. Magdalena Damen (1787–1858), Gründerin des Ordens der Franziskanerinnen von der Buße und der christlichen Liebe. Das Kind erinnert an die Anfänge der Kliniken. Nun steht vor dem Antoniuskloster in Lüdinghausen, dem Mutterhaus des Ordens, ein Zwilling der Bronzeplastik. Zum Dank für das 167 Jahre währende Engagement der Schwestern gab die Franzikus-Stiftung der Kliniken Maria Hilf die zweite Figur in Auftrag.
Gerade einmal zwei Ordensschwestern begründeten die Geschichte der Kliniken Maria Hilf, die heute eine der modernsten Krankenhäuser Deutschlands sind. 1854 kamen sie aus den Niederlanden nach Mönchengladbach und übernahmen das katholische Waisenhaus an der Sandradstraße. Nur zwei Jahre später kam zu der Pflege der Kinder auch die von kranken bedürftigen Menschen. Daraus entstand 1860 das Krankenhaus Maria Hilf, das den Kliniken seinen Namen gab. Den historischen Standort haben die Kliniken mit dem Umzug und der Zusammenlegung mehrerer Kliniken an die Viersener Straße zwar aufgegeben. Das historische Gebäude aber ist noch erhalten und wird Teil des neuen Wohnquartiers „Maria Hilf Terrassen“, das gerade gebaut wird.
Wie aus einer Krankenpflegestation eines der modernsten Krankenhäuser Deutschlands wurde, können Interessierte in der kleinen Dauerausstellung im Krankenhaus St. Franziskus nachverfolgen. Hier wird mit vielen Gegenständen aus früherer Zeit, Plänen und Zeichnungen erzählt, wie sich aus der klösterlichen Heilkräuterkunde das Krankenhaus entwickelte. Es ist ein Streifzug durch die Geschichte der Franziskanerinnen ebenso wie durch die Geschichte der Krankenhausmedizin.
In den vergangenen Jahren wurde aus drei Standorten ein modernes Klinikzentrum
Besonders die vergangenen Jahrzehnte in der Geschichte waren aufregend: In dieser Zeit wurde der Standort des ehemaligen Krankenhauses St. Franziskus an der Viersener Straße ausgebaut. Mit dem Zusammenzug der früheren Krankenhäuser St. Kamillus in Dahl und Maria Hilf in Gladbach sowie der früheren Neurologie aus Rheindahlen wurde aus dem Standort ein modernes Klinikum im Norden von Mönchengladbach. Viele Jahrzehnte der Geschichte prägten Ordensschwestern im Habit das Bild im Krankenhaus. Sie taten in der Verwaltung, im Operationssaal und am Krankenbett ihren Dienst.
In den letzten Jahren ihres Wirkens waren nur noch vereinzelt Schwestern zu sehen, die vor allem den Besucherinnen und Besuchern Orientierung gaben und mit ihnen sprachen. Mit der Skulptur vor dem Eingang und der Dauerausstellung bleiben die Ordensschwestern Teil des Krankenhauslebens.