Am Sonntag um 17.07 Uhr ist die 72-Stunden-Aktion im Bistum Aachen zu Ende gegangen. Nach dem Motto „Uns schickt der Himmel“ engagierten sich drei Tage lang etwa 3500 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und setzten ehrenamtlich
125 soziale, politische und ökologische Projekte um.
Die deutschlandweite Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die in gemeinsamer Trägerschaft mit dem Bistum Aachen durchgeführt wurde, zeichnet sich vor allem durch ihre Vielseitigkeit aus. So engagierten sich junge Menschen aus allen sozialen Schichten. So vielseitig wie die jungen Menschen sind, die sich während der 72-Stunden-Aktion im Bistum Aachen engagierten, so vielseitig waren ihre
Projekte.
Es gab Gruppen, die sich mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit beschäftigten, beispielsweise durch Müllsammelaktionen oder Aufforstungen. Andere Gruppen machten Gemeinschaft erlebbar zum Beispiel mit Senioren, Seniorinnen und Kindern. Darüber hinaus wurden viele Renovierungs- und Bauarbeiten durchgeführt, wie die Renovierung von Jugendräumen, Spielplätzen und der Bau von Insektenhotels. Zudem gab es zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Informationen zur Europawahl. „Es hat riesigen Spaß gemacht zu sehen, wie alle zusammen anpacken. Gemeinsam haben die Gruppen in 72 Stunden Unglaubliches geschafft. Das ist für mich gelebte Solidarität“, freut sich Karina Siegers, Fachbereichsleitung Jugend im Generalvikariat Aachen.
Als Einladender der 72-Stunden-Aktion im Bistum Aachen besuchte Bischof Helmut Dieser Aktionsgruppen. Auch die Politik war begeistert von der 72-Stunden-Aktion. Mehr als ein Dutzend Politikerinnen und Politiker besuchten am Freitag und Samstag in ihren Wahlkreisen Aktionsgruppen vor Ort. „Die Politiker und Politikerinnen haben sich aktiv beteiligt. Es war schön zu sehen, wie sich die Besucherinnen und Besucher auf die Kinder und Jugendlichen eingelassen und offene Diskussionen geführt haben“, kommentiert Dominik Herff, Vorsitzender des BDKJ Aachen. „Es ist großartig, dass die 72-Stunden-Aktion eine so große Außenwirkung erzielen konnte.“ Die 72-Stunden-Aktion fand 2024 bereits zum vierten Mal bundesweit statt.
Yannik Markowski (CAJ Aachen)
Wir beteiligen uns gerne an der 72-Stunden-Aktion, für uns ist es schon der zweite Einsatz, wir waren vor Corona schon als CAJ mit an Bord. Ich selbst hätte auch bei einem Projekt in Krefeld helfen können, habe mich aber für die Unterstützung des Auenlands in Gressenich entschieden, weil es hier einen persönlichen Bezug gibt: Wir haben vor der Flutkatastrophe immer die Weihnachtswochenenden im Auenland verbracht, da ist es selbstverständlich, dass wir beim Wiederaufbau an einem neuen Ort gern helfen.
Victoria Breuer (Jugendkirche Jülich)
Wir finden den Gedanken schön, einen Ort zu erschaffen, an dem sich jeder beteiligen und einbringen kann. Die Hochbeete sollen zum Geben und Nehmen einladen, hier kann in Gemeinschaft gepflanzt, aber auch geerntet werden. Gleiches gilt auch für unser zweites Projekt, den öffentlichen Bücherschrank. Für uns als Jugendkirche war es wichtig, auch aufzuzeigen, was man mit solchen Aktionen bewirken und in Gang setzen kann.
Nina Holtmanns (Messdienergemeinschaft Bardenberg)
Unsere Generation ist nicht so faul und asozial, wie es oft zu Unrecht heißt. Das wollten wir mit der Teilnahme zeigen – und gleichzeitig dafür sorgen, dass der Spielplatz, auf dem wir selbst eine wunderbare Kindheit erlebt haben, auch für kommende Generationen ein ganz besonderer Ort sein kann. Jeder und jede von uns kann viele Geschichten über Erlebnisse hier erzählen. Wir haben versucht, Angebote für alle Altersklassen zu schaffen. Wir bedanken uns bei allen, die uns die letzten drei Tage und auch im Voraus kleine und große Aufgaben abgenommen und uns unterstützt haben und der Stadt Würselen für das Vertrauen.
Patrick Legun, humanvoll, Schirmherr Aachen-Stadt und -Land
Vielen lieben Dank für euren Einsatz an diesem Wochenende. Ich bin wirklich beeindruckt von dem, was ich hier auf der Baustelle im Auenland und an ganz vielen anderen Orten gesehen habe! Gemeinsam konntet ihr bei dieser sozialen Aktion etwas bewegen. Ihr habt gezeigt, welch positive Kraft von Menschlichkeit und Empathie ausgeht. Genau aus diesem Grund habe ich bei der 72-Stunden-Aktion die Schirmherrschaft für Aachen-Stadt und -Land übernommen.
Bischof Helmut Dieser
In 72 Stunden können junge Menschen mehr bewirken, als man vielleicht zu Beginn erahnt. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten und Unterstützern für ihren Einsatz in den vergangenen 72 Stunden, für die Übernahme von Verantwortung, für die großen Beiträge zum Gemeinwohl und auch für das Durchhaltevermögen, denn das Wetter war schon eine Herausforderung. Ihr habt wahnsinnig viel geleistet an diesem Wochenende. Dafür danke ich euch!
Karina Siegers, Leiterin Fachbereich Kirchliche Jugendarbeit
Junge Menschen sind immer wieder dann mit dabei, wenn sie selbst etwas gestalten können, selbst mitbestimmen können. Die Jugendlichen können bei der 72-Stunden-Aktion selbst entscheiden und schauen, wie lange sie sich beteiligen, einen Tag, zwei oder während der gesamten 72 Stunden. Die Vielfalt der Projekte in dieser Aktion begeistert mich immer wieder – von Angeboten im Altenheim bis hin zu sozialen und ökologischen Aktionen ist alles dabei. Und trotzdem ist es nicht beliebig. Alle tun das mit einem Grundgedanken: solidarisch zu sein und die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.