Hilfe für Bedürftige

Im Hülser Bruch ging der „1. Krieewelsche Kapuzinerloop“ an den Start

Royale Unterstützung: Am Spendenlauf nahm das Krefelder Prinzenpaar teil. (c) Andreas Bischof
Royale Unterstützung: Am Spendenlauf nahm das Krefelder Prinzenpaar teil.
Datum:
23. Sept. 2025
Von:
Aus der Kirchenzeitung, Ausgabe 27/2025 | Chrismie Fehrmann

Vor langer Zeit klopften oftmals hungrige Tippelbrüder an die Pforte des Kapuzinerklosters in Krefeld-Inrath. Alle bekamen Speis und Trank. Die Ordensgemeinschaft gibt es nicht mehr. Was weiterhin besteht, sind Menschen, die nicht genug Geld für Lebensmittel haben.

 Um Euros für Discounter-Gutscheine einzunehmen, fand jetzt der „1. Krieewelsche Kapuzinerloop“ statt. Die Startgebühr plus Spenden fließen an das Hilfsangebot, das „Offene Ohr“, der GdG Krefeld-Nordwest.

„Das ,Offene Ohr‘ an der Annakirche ist seit zehn Jahren eine Anlaufstelle für Menschen in der GdG mit den Pfarreien Heiligste Dreifaltigkeit und St. Cyriakus, die nachweislich am Existenzminimum leben müssen oder in eine Notsituation geraten sind“, berichtet Diakon Matthias Totten, der die Idee für den Spendenlauf hatte.

Diakon Matthias Totten organisierte den Spendenlauf. (c) Andreas Bischof
Diakon Matthias Totten organisierte den Spendenlauf.

„Da ich selbst gerne laufe und ,Marathon-Pater‘ Tobias aus Duisburg kenne, habe ich in Kooperation mit Sporttrainerin Annette Pfaffenhöfer diese Veranstaltung ins Leben gerufen. Tobias Breer ist schon 60.000 Kilometer um die Welt gelaufen, um arme Menschen im Duisburger Norden zu unterstützen.“

So weit sind die Leute um Matthias Totten an diesem Samstagmorgen im Hülser Bruch noch nicht. Aber die neue Veranstaltung, bei der rund 100 Leute, davon 65 Läuferinnen und Läufer neben Helfern und Besuchern auf den Beinen sind, kann sich sehen lassen. Firmlinge sind dabei, Leute, die T-Shirts tragen mit dem Aufdruck „Step by step against Hunger“ und auch Pfadfinder der Stammkreuzritter. Alexander Kloos und Malou Bernhardt von den Rittern erklären: „Wir treiben gerne Sport. Dieser Lauf ist eine gute Sache für das ,Offene Ohr‘.“

Es sind sogar Royals bei der Premiere des Kapuzinerloops dabei. Das Krefelder Prinzenpaar der kommenden Session, Seine Tollität Uli I. und Ihre Lieblichkeit Steffi III., befinden sich auch am Start. Sie laufen jedoch nicht. Die Prinzessin wird von ihrem Prinzen in einer selbstgebauten und gut ausgepolsterten Fahrradrikscha samt Luftballons, Musik- und Getränke-Kühlbox über die Strecke des Halbmarathons gefahren. „Ich kann nicht kilometerlang laufen, bin Trainerin beim Gardetanz“, gesteht Ihre Lieblichkeit.

Seine Tollität ist da schon anders aufgestellt, macht den Spaß am Lenker trotzdem mit. „Ich laufe gerne und bin auch bereits den Jakobsweg von Köln nach Compostela de Santiago gegangen. Drei unserer Minister auch: Robert Koch, Matthias Drees und Ruth Wendler.“ Alle finden: „Der Spendenlauf ist eine gute Sache.“  

Für alle Teilnehmenden gab es am Ende eine Medaille. (c) Andreas Bischof
Für alle Teilnehmenden gab es am Ende eine Medaille.

Zum Start erscheint dann auch die Sonne. Totten schickt die Läufer mit dem Gebet von Pater Tobias auf den Weg: „Herr, lass mich den Lauf meines Lebens laufen! Und nimm von mir alle Angst, auf der Strecke zu bleiben. . .“

Der markierte Weg durchs Hülser Bruch und im Schatten des Kapuzinerberges, ist sieben Kilometer lang und kann bis zum Halbmarathon mehrmals gelaufen werden. An Start und Ziel gibt es Wasser, Kaffee, Bananen, Brezeln und Datteln.  

Schließlich stehen nach dem Kassensturz 1500 Euro Reingewinn, zusammengesetzt aus Startgeld und Spenden, für das „Offene Ohr“ zur Verfügung. „Wir freuen uns über die Außenwirkung, die dieser Lauf für unser Hilfsangebot hat. Er macht es bekannter“, sagt der Organisator.

Totten: „Die meisten Menschen, die den Weg zu unserem ,Offenen Ohr‘ in der GdG Nord-West finden, bitten um eine Unterstützung in Form von Einkaufsgutscheinen, weil das Geld für den Monat nicht ausreicht und durch diese Hilfe wieder Lebensmittel eingekauft werden können. Sie können es auch für Windeln und Babymilch verwenden. Die Gutscheine werden für bestimmte Discounter ausgestellt und direkt mit der Pfarrei abgerechnet. Diese Hilfe wird ausschließlich durch Spenden finanziert.“

Und weiter: „Mit unserem Spendenlauf zeigen wir einen positiven Geist und Nächstenliebe. Das diakonische Handeln hat Einfluss auf die Außenwirkung von Kirche.“

Weil es so schön war, wird der zweite „Krieewelsche Kapuzinerloop“ am 9. Mai 2026 stattfinden.