Hier tut sich allerhand!

Am Katechetischen Institut in Aachen sind nicht nur umfangreiche Baumaßnahmen im Gange

So sieht es derzeit in fast allen Bereichen des Katechetischen Instituts aus: Nicht nur das Gebäude wird von Grund auf saniert. (c) Ruth Schlotterhose
So sieht es derzeit in fast allen Bereichen des Katechetischen Instituts aus: Nicht nur das Gebäude wird von Grund auf saniert.
Datum:
10. Juni 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 23/2022 | Ruth Schlotterhose

Ursprünglich gekommen, um den neuen Fachbereichsleiter Medien kennenzulernen, sehe ich mich unversehens einer Großbaustelle gegenüber. Das Katechetische Institut Aachen lässt grüßen!

So neu ist Bruder Antonius Kuckhoff OSB gar nicht mehr im Amt: Im Mai dieses Jahres war es bereits ein Jahr. Mit ihm zusammen heißt mich Alexander Schüller willkommen. Seit Juni 2020 hat er die Leitung des Katechetischen Instituts sowie die Leitung des Fachbereichs „Religionspädagogik und Katholische Bekenntnisschulen“ inne. Zum Fachbereich Medien gehören die Religionspädagogische Medienstelle, die Diözesanbibliothek und die Fachstelle für Büchereiarbeit; der Fachbereich unter Schüllers Leitung leistet „Unterstützung, Innovation und Ermutigung für zeitgemäßen und zukunftsfähigen Religionsunterricht“, wie es auf der Webseite heißt.

„Zeitgemäß“ und „zukunftsfähig“ – das sind die Stichworte, unter denen auch der Umbau des KI erfolgt. Das Projekt stelle schon eine große Herausforderung dar, gibt Alexander Schüller zu. Bauarbeiten, Digitalisierung, Strukturveränderung und obendrein Corona, das sei nicht einfach zu bewältigen. Doch die Begeisterung ist dem 43-Jährigen anzumerken: Das KI soll mit einem Breitbandanschluss ausgestattet werden; Medientechnik modernster Art soll zukünftig Live-Streams oder Hybrid-Veranstaltungen möglich machen.

Alexander Schüller (l.), Leiter des Katechetischen Instituts, und Bruder Antonius Kuckhoff OSB, Fachbereichsleiter Medien, vor dem (derzeit gesperrten) Haupteingang des Katechetischen Instituts. (c) Ruth Schlotterhose
Alexander Schüller (l.), Leiter des Katechetischen Instituts, und Bruder Antonius Kuckhoff OSB, Fachbereichsleiter Medien, vor dem (derzeit gesperrten) Haupteingang des Katechetischen Instituts.

Dabei wird alles dafür getan, dass die Angebote des KI trotz des Umbaus nutzbar bleiben. An dieser Stelle loben Alexander Schüller und Bruder Antonius ihre Mitarbeiter-Teams in den höchsten Tönen. Die Männer und Frauen müssen derzeit unter wahrlich schwierigen Bedingungen arbeiten: beengte räumliche Verhältnisse, Telefon- und Computerkabel, die sich zu den Schreibtischen schlängeln, nicht zuletzt der Baulärm. Dass trotz allem eine bestimmte Ordnung herrscht, beweist der Thementisch, der im engen Eingangsflur aufgebaut ist. In kürzester Zeit wurden hier Medien zum Thema „Krieg und Frieden“ zusammengestellt: Bilderbücher, Spiele, Hörspiele, Kopiervorlagen, Praxisbeispiele, Filme und anderes. Auch wenn die Materialien derzeit in provisorischen Regalen untergebracht und auf verschiedene Räume verteilt sind, so ist dennoch alles peinlich genau sortiert: Bücher, Filme, Medienkoffer, Ordner reihen sich meterweise aneinander.

Wer sind denn überhaupt die „Kunden“, die die Dienste der verschiedenen Fachbereiche in Anspruch nehmen können? Zum einen die rund 3200 Religionspädagogen im Bistum Aachen, zum anderen pastorale Mitarbeitende, Ehrenamtler, Studierende der RWTH, die Informationen zu gesellschaftswissenchaftlichen Themen und christlicher Kunst suchen, Lehramtsanwärter oder Schülerinnen, die eine Facharbeit zu schreiben haben. 
Medienstelle und Diözesanbibliothek stehen in ständigem Kontakt zu Religionslehrkräften und fragen fortwährend den Bedarf ab. Aktuell sei das zum Beispiel das Thema Schöpfung, erklärt Bruder Antonius.

Er war zehn Jahre lang Lektor und Dozent für Einleitung und Exegese des Alten Testaments an der Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin. Nachdem die Hochschule in die Trägerschaft des Erzbistums Köln wechselte, übernahm der 48-Jährige die Fachbereichsleitung Medien. Hier ist der Wissenschaftler mit einer halben Stelle beschäftigt. Zur anderen Hälfte begleitet er Angebote der Abtei Kornelimünster. 
Beim Umbau der Medienstelle steht Organisatorisches im Vordergrund, berichtet Bruder Antonius. Beleuchtung und EDV-Anlage sollen auf den neuesten Stand gebracht werden. Bis Jahresende werden die Arbeiten vermutlich zu Ende sein.

Der Fachbereich „Religionspädagogik und Katholische Bekenntnisschulen“ geht derweil auch inhaltlich neue Wege. Als Fortbildungsangebot für die Berufsgruppe der Lehrkräfte gibt es demnächst erstmals einen Oasentag, der Raum für Ruhe und Ausgleich im Schulalltag bietet. Darüber hinaus soll das KI verstärkt ein Ort für Veranstaltungen wie Vorträge oder Buchvorstellungen werden. Wie das praktisch aussehen könnte, lässt ein bereits fast fertiger Tagungsraum erkennen. Im Boden verteilt sind Anschlüsse, so dass die Tagungsteilnehmer an jedem Platz mit ihren eigenen Laptops arbeiten können.

KI samt Medienstelle wollen „wie ein Kompass sein, der anzeigt, in welche Richtung mein Weg gehen kann“, formuliert es Alexander Schüller. Weil „Lehrerinnen und Lehrer ein – und für viele sogar – das Gesicht der Kirche sind“ sind, wie er sagt, möchte das KI die Kolleginnen und Kollegen vor Ort zum Beispiel darin schulen, wie man religiöse Themen immer wieder neu im Unterricht aufgreifen und in der Lebenswelt der Schüler verorten kann. Die Fortbildungen erfolgen jedoch in beständigem Austausch. Aus diesem Grund werden die Angebote auch jeweils auf regionaler Ebene gemacht. In jedem Fall darf man gespannt sein, wie es nach dem Umbau des KI weitergeht.