Heiraten an einem besonderen Ort

Viele Paare im Bistum Aachen geben sich in der Kirche das Jawort – in Born sogar in einer Trau(m)kirche

(c) Andreas Steindl
Datum:
22. Mai 2024
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 21/2024 | Kathrin Albrecht

Ja zueinander sagen – viele Paare, die heiraten, möchten das noch immer im Rahmen einer kirchlichen Hochzeit tun. Wie und wo das im Bistum Aachen möglich ist, zeigen wir hier. 

Malerisch liegt die Kirche St. Peter am Borner See. Sie ist eine der ältesten Kirchen in der Region. (c) Paul Arns
Malerisch liegt die Kirche St. Peter am Borner See. Sie ist eine der ältesten Kirchen in der Region.

Malerisch am Borner See gelegen ist die Kirche St. Peter im Brüggener Ortsteil Born. Die Kirche umgibt ein großzügiges Außengelände, ein Kinderspielplatz ist in der Nähe. Wenn sich ein Ort für eine romantische Hochzeit anbietet, dann dieser. Das dachten sich auch die Verantwortlichen in der Pfarrei. Seit Januar 2020 ist St. Peter in Abstimmung mit dem Bistum Aachen die erste Traukirche im Gebiet der GdG und auch im Bistum Aachen.

Vorbilder für dieses Konzept fanden die Initiatoren um den damaligen und inzwischen verstorbenen Vorsitzender des Pfarreirates St.Peter Born und Mitglied im Leitungsteam der Weggemeinschaft Born Brüggen Bracht Hans Walter Wirtz in Köln. Dort hat das Erzbistum die drei Kirchen St. Engelbert, St. Aposteln und St. Pantaleon als Traukirchen ausgewiesen. Sie sollen besondere Orte sein, an denen sich Brautpaare das Jawort geben.

Hinter dem Konzept der Trau(m)kirche St. Peter Born stand nicht zuletzt die Frage, wie die Zukunft der über 875 Jahre alten Kirche gesichert werden könne. Die heute denkmalgeschützte Kirche St. Peter wurde 1136 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und ist eines der ältesten Gotteshäuser in der Region. Der Taufstein stammt aus dem 13. Jahrhundert. 140 Sitzplätze stehen zur Verfügung. Brautpaare, die in St. Peter heiraten möchten, werden bei der Vorbereitung begleitet, der Einsatz von Musik und Blumenschmuck kann mit den Ansprechpartnern vor Ort abgestimmt werden. Die Kirche ist für Rollstuhlfahrer barrierefrei befahrbar und verfügt über eine Induktionsschleife für Hörgeschädigte.

Erster Ansprechpartner für die Frage nach einer kirchlichen Trauung ist die Wohnortpfarrei des Paares, erklärt Diana Emmelheinz. Sie leitet den Fachbereich Familienarbeit des Bistums Aachen, führt auch selbst Ehevorbereitungsseminare durch. Möchte das Paar in einer anderen Kirche heiraten, ist ebenfalls die Wohnortpfarrei zuständig, die dann formal eine Überstellung an die Wunschkirche durchführt. Bei den weiteren Schritten begleitet dann die Pfarrei, in der die Trauung stattfindet, das Paar. Rund 1500 Trauungen finden pro Jahr im Bistum Aachen statt. „In den Coronajahren sind die Zahlen stark eingebrochen, davon erholen wir uns. Jedoch war der Trend bei den kirchlichen Trauungen vor Corona abnehmend“, erzählt Diana Emmelheinz.

Paaren, die sich für eine kirchliche Hochzeit entscheiden, ist es wichtig, ihr Eheversprechen auch unter den Segen Gottes zu stellen. Oft sei es auch eine Mischung aus Tradition, „man macht das, weil man das kennt“, und einer tiefergehenden religiösen Dimension. 
Dass dieser besondere Tag dann auch an einem besonderen Ort stattfindet, ist dabei vielen Paaren wichtig. Dabei entscheiden sich viele Paare eher für Kirchen, die nicht zu groß sind – wie die Trau(m)kirche St. Peter Born – damit sich die Hochzeitsgesellschaften nicht zu verloren fühlen. Oft ist auch die Umgebung entscheidend, wie bei der Kirche St. Katharina in Wenau, die eingebettet ist in eine ehemalige Klosteranlage, oder die Kirche des Nikolausklosters in Jüchen.

Bei allem romantischen Ambiente und dem Wunsch nach einem schönen Fest sei es jedoch auch wichtig, an das Wesentliche zu erinnern, meint Diana Emmelheinz. „Wir sagen den Paaren immer wieder, es geht um euch und um euer Eheversprechen.“ Hier böten Kirchen einen Vorteil: „Es sind besondere Räume, heilige Orte.“ In der Regel stehen diese Räume den Paaren auch kostenlos zur Verfügung,  zumindest, wenn sie in ihrer Wohnortpfarrei heiraten. Honorare werden gegebenenfalls für Organisten fällig. Das regelt jede Pfarrei für sich.

Eine andere Frage, bei der Diana Emmelheinz und ihr Team beratend zur Seite stehen, ist die Frage, welcher Traugeistliche – Priester oder Diakon – die kirchliche Trauung leiten soll, denn das würde für die Paare immer schwieriger, weil sie oft nicht mehr so den Kontakt zu ihren Geistlichen vor Ort hätten.  Sind alle diese Fragen geklärt, kann der große Tag kommen, ganz, wie sich das Paar das gewünscht hat.

 

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Blick in die Kirche St. Peter: Sie bietet 140 Sitzplätze, ist auch barrierefrei erreichbar. (c) Paul Arns
Blick in die Kirche St. Peter: Sie bietet 140 Sitzplätze, ist auch barrierefrei erreichbar.

Paare, die in der Trau(m)kirche St. Peter Born heiraten möchten, wenden sich an das Pfarrbüro St. Nikolaus, Tel. 0 21 63/67 15 oder 0 15 20/289 22 01 (Whats-app), E-Mail: stnikolaus.brueggen@bistum-aachen.de, weitere Information auch unter https://traukirche-st-peter-born.de. Unter https://www.hochzeitsmesseonline.de/messestand/bistum-aachen ist ein rund einminütiges Video zur Heirat im Nikolauskloster abrufbar. 

Kirchlich heiraten im Bistum Aachen

Paare, die sich für eine kirchliche Hochzeit entschieden haben, finden im Bistum Aachen auf der Homepage https://www.bistum-aachen.de/kirchlich-heiraten/start/index.html Informationen und Anregungen rund ums Thema. Unter anderem können dort die Termine der nächsten Ehevorbereitungskurse abgerufen werden, ebenso wie die Broschüre des Bistums Aachen, „Ja. Wir trauen uns! – Auf dem Weg zur kirchlichen Trauung“ mit einer Auswahl an Bibeltexten, Trausprüchen und Liedvorschlägen für die Traufeier. Sie steht als pdf-Datei zum Herunterladen zur Verfügung oder kann als Heft für 3,– Euro Druckkostenbeitrag bestellt werden.

Auch Beispiele für verschiedene Hochzeitsfeiern, beispielsweise beikonfessionsverbindenden Paaren, sind dort zu finden. Ansprechpartnerin bei Fragen ist Diana Emmelheinz, Tel. 02 41/45 23 79 oder E-Mail: diana.emmelheinz@bistum-aachen.de