Schweben und sich befreit fühlen von aller Erdenschwere. Für Josef, die junge Hauptfigur in Hanns-Josef Ortheils Roman „Schwebebahnen“ gehört beides zusammen – spätestens seit er bei einer Fahrt mit der Wuppertaler Schwebebahn die beglückende Erfahrung der Freiheit machen durfte.
Ortheil, einer der beliebtesten deutschsprachigen Schriftsteller, führt mit „Schwebebahnen“ die Reihe der autobiografischen Bücher fort, in denen er – verfremdet und doch erkennbar – eigene Erfahrungen erkundet. Sein neuer Roman erzählt auf selbst wunderbar schwebende Weise, wie Josef, das künstlerisch hochbegabte, aber in sich selbst verkapselte Kind neu anzufangen sucht. Ortheil hat dem Schwebezustand des Künstlers, der Stadt Wuppertal und der Epoche der Nachkriegszeit ein berührendes Buch gewidmet.
Hanns-Josef Ortheil: Schwebebahnen. Roman. 319 S., 14,4 x 2,9 x 22,1cm, Luchterhand-Verlag, München 2025, Preis: 24,00 €