Wer von Altersvorsorge spricht, denkt meist an Sparverträge und Einzahlungen in die Rentenkasse. Dabei ist der wichtigste Baustein für die Altersvorsorge nicht das dicke Bankkonto, sondern eine gute Gesundheit. Das gilt auch für Pflegekräfte und pflegende Angehörige. Gerade diese Gruppen sind es gewohnt zu helfen, bis sie an die eigenen Grenzen kommen: unterbesetzte Stationen und überlange Schichten bei den Profis, 24-Stunden-Bereitschaft bei den Angehörigen. Da schwebt die totale Erschöpfung wie ein Damoklesschwert über den Helfern. Deshalb ist es doppelt wichtig, dass sie sich Auszeiten nehmen und sich auch mit Themen befassen, die vordergründig wenig oder nichts mit ihrem Arbeitsalltag zu tun haben. Denn auf sich zu achten, zur Ruhe zu kommen, seinen Körper und sein Gehirn in Bewegung zu halten, hält fit. Seinen Mitarbeitern gleich eine ganze Akademie zu spendieren, wie es das Franziskusheim in Geilenkirchen tut, ist deshalb keine Luxusausgabe. Sie nützt dem Arbeitgeber. Denn zum einen ist sie ein Zeichen der Wertschätzung, das angesichts der oft mageren Gehälter in der Pflege Mitarbeiter hält und das Unternehmen für Bewerber attraktiver macht. Ein klarer Wettbewerbsvorteil. Zudem arbeiten glückliche und gesunde Mitarbeiter effizienter, weil sie weniger Fehler machen. Fitte Mitarbeiter sind weniger krank und fehlen seltener. In der Summe spart das Kosten. Aber nicht nur der Arbeitgeber hat etwas davon: Wer Körper und Geist bewegt, hält beides elastisch. Das ist die wichtigste Prävention gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz. Die wichtigste Altersvorsorge.
Die Autorin ist freie Journalistin und Redakteurin der KirchenZeitung für das Bistum Aachen.