Die Bibel erzählt großartige Geschichten von starken und schwachen Menschen, Glück und Unglück. Die Personen sind von heutigen gar nicht weit entfernt. So wie sie beschrieben werden, könnten sie jetzt durchaus Influencerinnen und Influencer sein. Das belegt die Plakat-Ausstellung „Bibel meets Pop“ in der Krefelder Herz-Jesu-Kirche. Sie bringt Maria, Susanna und Josef oder Leute von Adam bis Zebaoth groß raus und zeigt, dass einige Inhalte nichts an Aktualität verloren haben. Besucher können sie bis Palmsonntag sehen.
„Bibel meets Pop“ lädt alle Interessierten ein, auf Entdeckungsreise zu gehen. Die Ausstellung versteht sich als spielerische Aufforderung, sich mit den Personen der Bibel zu beschäftigen. Neben den popkulturellen Bezügen bietet sie auch einen Einblick in die verschiedenen Epochen der Kunstgeschichte.
„Bilder, Redewendungen und Zitate lassen die Geschichte lebendig werden. Es ist ein etwas anderer Zugang zur Bibel, aktuell und jung“, erklärt Gemeinderats-Vorsitzende Barbara Mellenthin, die die Ausstellung im Netz gefunden und die Texte dazu geschrieben hat. Zu ihrem Helferteam gehören die Gemeinderäte Brigitte Willms, Frank Manthey und Rolf Pütz. „Per QR-Code gibt es weitere Informationen oder Videos für junge Leute.“ Es sind 24 Bilder und Themen mit teilweise erschreckender Aktualität.
„Susanna – #meetoo in der Bibel“, ist ein Plakat überschrieben. Mellenthin: „Zwei alte Männer, die einer Frau beim Baden zuschauen – das erzählt die Geschichte von Susanna aus der Bibel. Die junge Frau setzt sich zur Wehr. Sex and Crime, alte Schmuddel-Kerle und eine keusche Nackte, Versuchung und Verleumdung, schließlich Rettung vor einem Fehlurteil in allerletzter Sekunde.“ Die Geschichte von „Susanna im Bade“ sei so spannend wie ein Tatort. Ermittler sei Daniel, ein junger Mann Gottes mit detektivischem Spürsinn, erklärt die Vorsitzende. „Er könnte auch als Held in einer aktuellen Netflix-Serie auftauchen.“
Wenig weiter wird „Debora – Prophetin und Richterin“ gezeigt. Sie ist auch Dichterin und Kriegerin und bittet Gott um Rat und Hilfe. Sie ruft zum Kampf gegen die Feinde Israels auf und zieht in den Krieg. Später sitzt sie mit Helm und wallendem Gewand unter einer Palme und hält Gericht. Debora ist eine der ersten Karrierefrauen Israels. Als „Mutter Israels“ ging sie in die biblische Geschichte ein.
„Mose oder Moses – Vom Findelkind zum Führer Israels“, lautet eine Überschrift. Er führte das Volk Israel mit Gottes Hilfe in eine neue Heimat. „Moses ist eine der wichtigsten Figuren der Bibel. In der Geschichte des Judentums steht er für die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten. Entsprechend hochrangig ist seine Stellung im Alten Testament.“
Da sei auch das spektakuläre und gleichzeitig sehr ästhetische Bild von Maria beim Geburtsvorgang und Josef als Geburtshelfer mit ruhiger Hand, das Muttergefühle zeige. Es trägt den Titel „Maria und die Kraft der Geburt“. Die britische Fotografin Natalie Lennard hat das Foto in der Wüste nachgestellt und bekam dafür so viele Rückmeldungen wie noch nie. Und Josef selbst befinde sich in einer Patchwork-Familie zu der das Jesuskind, Maria und zwei Väter gehörten.
Die Ausstellung „Bibel meets Pop“ stammt vom Evangelischen Presseverband für Bayern und ist bis zum 24. März täglich zwischen 9 und 17 Uhr in der Kirche Herz Jesu an der Friedrich-Ebert-Straße 156 zu sehen.