Glauben besser weitergeben

Mit Angeboten wie dem Kirchenführerschein für Eltern begleitet die GdG Krefeld-Süd Familien

Bereiten Eltern auf knifflige Kinderfragen vor: Gemeindereferentinnen Birgit Hellmanns (l.) und Cornelia Derichs. (c) Dirk Jochmann
Bereiten Eltern auf knifflige Kinderfragen vor: Gemeindereferentinnen Birgit Hellmanns (l.) und Cornelia Derichs.
Datum:
23. Feb. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 08/2022 | Chrismie Fehrmann

Kinderfragen sind oft knifflig. Sie gehen querbeet durch alle Themen und Gebiete des christlichen Glaubens: „Warum gehen die Menschen in die Kirche?“ Oder: „Wieso lässt der liebe Gott Kinder krank werden?“ Und: „Kann der liebe Gott auch durch Mauern schauen?“

Die wenigsten Eltern haben Theologie studiert, sind aber erste Ansprechpartner für ihren Nachwuchs. Oftmals sind sie unsicher, wollen nichts falsch machen, besonders wenn ein großes Fest wie die Erstkommunion bevorsteht und die Fragen der Mädchen und Jungen konkreter werden. In der GdG Krefeld-Süd bekommen die Eltern umfangreiche Hilfe innerhalb der Familienpastoral. Sie führt durch den gesamten Glaubensweg, ein Leben lang. Die Erstkommunion ist ein Meilenstein.

Die Gemeindereferentinnen der GdG Krefeld-Süd, Cornelia Derichs und Birgit Hellmanns, machen sich dafür stark, Eltern in ihrer Eigenverantwortung zur Weitergabe des Glaubens an ihre Kinder zu unterstützen. Sie bieten auch den „Kirchenführerschein für Eltern“ an, den Derichs erdacht hat und mit dem die Mütter und Väter jetzt in der Kommunionvorbereitung unterstützt werden.

„Wir möchten Eltern helfen, den Familienalltag gelassener, liebevoller und achtsamer aus dem christlichen Glauben heraus zu gestalten“, berichten die beiden engagierten Frauen. „Wir möchten ihnen das Wissen an die Hand geben, um den Kindern Rede und Antwort zu stehen. Wir geben ihnen die Sicherheit, dass sie es können, dass sie ihre sorgenvollen Überlegungen nicht mehr brauchen. Dieser Führerschein ist ohne Prüfung“, erklären sie mit einem Lächeln.

Die Mütter der Kommunionkinder bewegen sich an diesem Abend coronabedingt in zwei Gruppen mit den beiden Gemeindereferentinnen auf ihrer Strecke durch die Kirche St. Clemens. Die eine startet mit dem Führerschein am Taufbecken, die andere geht hinter den Altar, an einen ganz besonderen Ort. Acht Stationen, darunter auch Osterkerze und Kreuzweg, werden angesteuert. Derichs und Hellmanns geben Auskunft und treten mit den Müttern in den Dialog.

„Auf diesem Weg können die Eltern gleichzeitig ihren eigenen Glauben weiterentwickeln, erneuern, festigen und in einem neuen Licht erfahren – und dann natürlich besser weitergeben.“ Die Einbindung der Kinder in die Eucharistiefeier als Mahlgemeinschaft mit Jesus und allen Christen bei der Erstkommunion ist ein wichtiger Meilenstein auf diesem Lebens-Glaubens-Weg, erklären sie weiter.


<<Das ist wirklich informativ. Ich habe jetzt mehr Hintergrund, meiner Tochter Lilly alles Wissenswerte zu erklären.>>

Anke Hecker


Die Mütter sind von diesem Angebot geradezu begeistert. Anke Hecker sagt: „Das ist wirklich informativ. Ich habe jetzt mehr Hintergrund, meiner Tochter Lilly (8), die ihrem großen Erstkommuniontag am 14. Mai entgegenfiebert, alles Wissenswerte zu erklären.“ Erst kürzlich habe sie gefragt, warum sich der Priester am Altar verbeugt, erzählt die Mutter. „Wenn ich jetzt antworte, dass es aus Ehrerbietung geschieht, weiß ich, dass ich richtig liege.“

Isabelle Gramm fand die zwei Stunden lange Strecke durch die Kirche so spannend, dass sie das lange Stehen total vergessen hat. „Die Referentinnen haben uns gut abgeholt, das hat mir viel gegeben und fehlte mir. Der schöne Rundgang führte sogar an den Hochaltar. Die andere Perspektive hat gutgetan. Da kann ich meinem neunjährigen Sohn Nicolas viel mitgeben.“ Sie habe sich schon im Vorfeld gefreut auf das, was passiere, und sei nicht enttäuscht worden.

Johanna Nelkowski hat wie die anderen Mütter erfahren, dass vieles in Vergessenheit geraten ist seit der eigenen Erstkommunion und überhaupt. „Nun wurden die wichtigen Glaubensdinge aufgearbeitet.“ Sie fand alle Stationen schön und hat ihr Wissen aufgefrischt. „Ich habe schon als Messdienerin hinter dem Altar gestanden. Das war für mich nicht neu.“ Nun tritt ihre Tochter Mia (8) bei der Erstkommunion vor den Altar.
Derichs und Hellmanns erklären: „Die katholische Kirche begleitet Menschen auf dem gesamten Glaubensweg bei Taufe, Kommunion, Firmung, Hochzeit und am Lebensende eines geliebten Menschen, wenn nur noch der Abschied bleibt.“

In der Familienpastoral der großen GdG Krefeld-Süd bieten die beiden Gemeindereferentinnen vielfältige Puzzle-Teile mit Angeboten für Eltern und ihre Kinder an. Dazu gehören neben dem „Kirchenführerschein für Eltern“ beispielsweise auch die Treffen der „Südstadtkrähen“. 

Weitere Informationen auf: www.familien-in-krefeld-sued.de