„Gib uns Frieden jeden Tag“

Aachener Schulen setzen sich zum Friedenskreuz-Jubiläum mit ihrem Beitrag zum Frieden auseinander

Schülerinnen und Schüler des Inda-Gymnasiums heften ihre Gedanken zum Frieden an ein Kreuz, das sie aus besprühten Schuhkartons zusammengelegt haben. (c) Thomas Hohenschue
Schülerinnen und Schüler des Inda-Gymnasiums heften ihre Gedanken zum Frieden an ein Kreuz, das sie aus besprühten Schuhkartons zusammengelegt haben.
Datum:
21. Sept. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 38/2022 | Andrea Thomas

Dem Frieden ein Gesicht gegeben – am Weltfriedenstag ist die Jubiläums-Tour des Aachener Friedenskreuzes in der Citykirche zu Ende gegangen. Zuvor gab es in Aachen noch eine Aktionswoche mit Veranstaltungen zum Thema „Frieden“, an der sich auch das St.-Ursula-Gymnasium und das Inda-Gymnasium beteiligt haben. Die Ergebnisse haben sie in St. Foillan vorgestellt.

„Was bedeutet Frieden für dich?“ Mit der Frage hat sich ein Religionskurs der Q2 am Aachener Inda-Gymnasium beschäftigt. Gemeinsam mit ihrer Religionslehrerin Doris Nellessen-Wefers gingen die Jugendlichen auf die Suche nach Antworten auf diese Frage. Ihre Gedanken und Gefühle haben sie auf Karten und Fotos festgehalten und diese auf farbig besprühten Schuhkartons befestigt. Aus ihnen haben sie auf dem Fußboden im Vorderschiff der Innenstadtkirche St. Foillan ein Kreuz gelegt. Ein weiterer Karton steht neben der Installation mit der herzlichen Einladung an Besucher der Kirche, eine eigene Antwort zu entwickeln und aufzuschreiben auf die Frage: „Was bedeutet Frieden für Sie?“

Bei ihrer Präsentation hatten die Jugendlichen die Möglicheit, dem Friedenskreuz selbst zu „begegnen“ und in einer begleitenden Ausstellung mehr über seine Geschichte und seine Stationen in den vergangenen 75 Jahren zu erfahren. Pfarrer Timotheus Eller von der Pfarrei „Franziska von Aachen“, zu der St. Foillan gehört, und Burchard Schlömer von der Projektgruppe zum Jubiläum des Friedenskreuzes gaben Impulse zur Vertiefung des Themas.

Zur Auseinandersetzung luden auch die kreativen Beiträge des St.-Ursula-Gymnasiums ein, die am Tag vorher im Rahmen eines Wortgottesdienstes zu „Frieden“ ihren Platz in der Kirche gefunden hatten. An St. Ursula haben die Jüngsten und die Ältesten das Thema für sich aufgegriffen. Die drei fünften Klassen haben dazu gemalt. Ausgangspunkt war das Lied „So ist Versöhnung“, das schildert, wie sich wahrer Frieden anfühlt. Zum Beispiel „wie ein Regen in der Wüste“, „wie in Seenot – Land in Sicht“ oder „wie das Leben, wie die Liebe, wie Gott selbst das wahre Licht“. Das haben sie in bunten Bildern aufgegriffen, die sie sie an einer langen Leine aufgehängt haben. 

„Mein Beitrag für den Frieden“

Präsentation der  Bilder und Gedanken der Schülerinnen und Schüler von St. Ursula. (c) Andrea Thomas
Präsentation der Bilder und Gedanken der Schülerinnen und Schüler von St. Ursula.

Die war gespannt zwischen zwei Bäumchen, in denen Friedenstauben und Papier-Tragetaschen hingen, auf die hatten Schülerinnen und Schüler der Oberstufe geschrieben, wie ihr Beitrag zum Frieden aussieht: „Toleranz gegenüber anderen Menschen“, „mit offenen Augen durchs Leben gehen“, „sich politisch engagieren“, „anderen freundlich und hilfsbereit begegnen“ oder „sich für das Klima und gegen jede Form von Ungerechtigkeit einsetzen“. Außerdem haben sie Bilder zu einer Collage in Friedenstaubenform zusammengefügt und aus ihnen ein Kreuz geformt. Unterstützt wurden die Schülerinnen und Schüler von den Lehrerinnen Helga Fiebig (evangelische Religion), Stefanie Schüller und Andrea Vandeneschen-Reimann (beide katholische Religion).

Ihren Gottesdienst hatten die 5a und 5b „Frieden schmieden“ überschrieben, ausgehend von Jesaja 2,4 „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln.“ Das sei ein wundervoller Gedanke, aus Waffen Dinge für den täglichen Gebrauch zu machen, weil Waffen nicht mehr gebraucht würden“, fasste Helga Fiebig die Gedanken dazu zusammen. Vielleicht bekämen all die Gedanken, die sich die Kinder und jungen Erwachsenen zu „Frieden“ gemacht hätten, Flügel wie die Friedenstauben, die die Oberstufe gestaltet habe.

Das Friedenskreuz mit seiner Geschichte und die aktuellen Kriege in der Ukraine und anderswo in den Welt, mahnen, nicht nachzulassen, für den Frieden einzutreten und ihm ein Gesicht zu geben.