Für alle, die sich lieben

Ein Gottesdienst für Liebende in Breinig will dem Valentinstag die Tiefe geben, die er verdient

Liebe kennt kein Alter und kein Geschlecht, braucht manchmal zweite Anläufe und ist ein Gottesgeschenk. (c) Esther Ann/unsplash.com
Liebe kennt kein Alter und kein Geschlecht, braucht manchmal zweite Anläufe und ist ein Gottesgeschenk.
Datum:
31. Jan. 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 05/2023 | Andrea Thomas

An allen Ecken werben derzeit wieder rosarote Herzen für den Tag der Liebenden, den Valentinstag. Blumen, Pralinen, Parfum, ein Candlelight-Dinner, das Angebot ist vielfältig. In Stolberg-Breinig kommt in diesem Jahr erstmals auch ein Segensgottesdienst für Liebende in St. Barbara hinzu.

Ein Angebot, das Pfarrer Ulrich Lühring aus mehreren Gründen am Herzen liegt. Blumen, Geschenke und ein romatisches Essen, das sei alles schön, aber in dem Tag stecke mehr. „Die Wenigsten werden wissen, dass dieser Tag ursprünglich christliche Wurzeln hat.“ Mit dem Gottesdienstangebot, das alles andere ja nicht ausschließen müsse, wollten sie in der Gemeinde dem Tag die Tiefe geben, die er verdiene.

Der Valentinstag geht zurück auf den heiligen Valentin aus Rom, der in der katholischen Kirche auch als Schutzpatron der Liebenden gilt und dem Tag seinen Namen gab. Valentin lebte im 3. Jahrhundert. Die mit ihm verbundene Heiligenlegende erzählt, dass er Liebespaare nach christlichem Ritus traute, obwohl Kaiser Claudius II. das verboten hatte. Die Ehen dieser Paare standen (zumindest der Legende nach) unter einem besonders guten Stern.

Valentin soll auch ein begeisterter Gärtner gewesen sein, der den Paaren besondere Blumen aus seinem Garten schenkte. Ab dem 15. Jahrhundert wurden in England sogenannte „Valentinspaare“ gebildet, die sich gegenseitig kleine Geschenke oder Gedichte schickten. Englische Auswanderer nahmen den Brauch mit in die USA, von wo er durch Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland kam.

In jedem Fall sei der Tag eine schöne Gelegenheit, dem Menschen, den man liebe, dies zu zeigen und diese Liebe zu feiern. Für viele Paare bedeutet dies auch, ihre Liebe unter den Segen Gottes zu stellen. Einen Wunsch, den auch Paare an ihn herantrügen, sagt Lühring, die das Sakrament der Ehe nicht empfangen könnten, etwa weil einer geschieden ist. „Ich habe nach einer Form gesucht, wie ich damit vom seelsorgerischen Ansatz her gut umgehen kann“, sagt der Pfarrer. So sei die Idee für den „Gottesdienst für Liebende“ entstanden, die der Pfarreirat aus Überzeugung mittrage und unterstütze.

Unter dem Bibelwort „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm“ (1 Joh 4,16) sind alle Paare (ohne Ausnahme) eingeladen, die ihre Liebe unter den Segen Gottes stellen möchten – ganz gleich, welche Vorgeschichte das Paar mitbringt oder welchem Lebensentwurf es folgt.

Segensgottesdienst für Liebende, 14. Februar, 18.30 Uhr in  St. Barbara Stolberg-Breinig