Frischer Wind für die Königin

Die Stockmann-Orgel in St. Cornelius Dülken wird grundlegend restauriert – Einweihung mit Konzertreihe

Giovanni Solinas, Kirchenmusiker in der GdG Viersen-Dülken, versucht schon einmal probeweise einen Akkord auf dem neuen Spieltisch. (c) Kathrin Albrecht
Giovanni Solinas, Kirchenmusiker in der GdG Viersen-Dülken, versucht schon einmal probeweise einen Akkord auf dem neuen Spieltisch.
Datum:
25. Jan. 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 04/2022 | Kathrin Albrecht

Noch schweigt die eindrucksvolle Stockmann-Orgel in der Dülkener Pfarrkirche St. Cornelius, ist die Orgelempore eine Baustelle. Doch bald soll die „Königin der Instrumente“ wieder klingen. 

Im Rahmen einer umfassenden Revision der 1963 erbauteen, dann 1986 umgebauten und 2006 noch einmal modifizierten Orgel wird ein komplett neuer Spieltisch eingebaut. Außerdem wird die Orgel einschließlich der rund 4748 Orgelpfeien gereinigt und einer Schimmelbehandlung unterzogen. Auch die Elektrik wird auf den neuesten technischen Stand gebracht. Und da ist auch die Kirchenorgel inzwischen im 21. Jahrhundert angekommen.

Blickt man in den neuen Spieltisch, fallen die Kabel auf. Das Ganze erinnert eher an das Innenleben eines Computers als an ein Instrument. Doch die Technik birgt Vorteile: „Die Orgel ist an ein LAN-Netzwerk angeschlossen“, erläutert Jonas Winter von Freiburger Orgelbau Hartwig & Tilmann Späth, die die Revision der Dülkener Orgel ausführt. Er fährt ein kleines Display rechts am Orgelspieltisch aus. Von dort aus sind mehrere Menüs abrufbar, auch eine Tastatur erscheint. So kann Kirchenmusiker Giovanni Solinas einzelne Registraturen einprogrammieren oder sich das Menü auf Smartphone oder Tablet aufladen. „So kann ich unten im Kirchenschiff ausprobieren, wie das Stück klingt, das höre ich ja sonst nicht“, Solinas ist sichtlich begeistert.

Überarbeitet wird auch das Windsystem der Orgel. Neun Doppelkugelventile wurden insgesamt verbaut. „So kommt mehr Wind nach“, erläutert Jonas Winter, was vor allem seinen Vorteil hat, wenn musikalisch laut werden soll. Im Anschluss an den technischen Teil erfolgt die Intonierung, das Instrument muss an die Besonderheiten der 1906 erbauten Kirche angepasst werden. 

Konzertreihe geplant

Auch über das   Display lässt sich die Orgel spielen. (c) Kathrin Albrecht
Auch über das Display lässt sich die Orgel spielen.


Die Intonierung ist knifflig und der ursprünglich geplante Termin zur Fertigstellung verschiebt sich.

Doch Giovanni Solinas hofft, dass die Revision, an der sich auch das Bistum Aachen finanziell beteiligt, bis Ende März 2023 abgeschlossen ist. Die alte neue Orgel soll dann auch angemessen eingeführt werden. Solinas plant eine feierliche Einweihung, dem monatlich ein Konzert folgen soll, bis zur Aufführung des Requiems von Garbiel Fauré für Chor und Orgel am 5. November. Alle geplanten Konzerte sollen auch per Videomittschnitt verfügbar sein. Es gilt, die Daumen zu drücken, dass die Einweihung bald erfolgen kann.