Und lädt zur Untermauerung seiner Behauptung den Leser auf einen kleinen Streifzug durch die Geschichte ein: Tatsächlich – Frauen haben im Zentrum der katholischen Kirche immer eine Rolle gespielt, mal im Guten, mal im Bösen. In 24 Kapiteln erzählt Nersinger jeweils von einem besonderen Anspekt der Papst- und Kirchengeschichte. Die einzelnen Episoden können jede für sich gelesen werden. Zuerst nimmt der gebürtige Eschweiler Bezug auf die Legende der Päpstin Johanna. In einer gewissen Chronologie folgen weitere Kapitel, zum Beispiel über „Frauengräber beim heiligen Petrus“, über „Evita Peron und den Großmeister des heiligen Hospizes“ oder „Weibliche Attacken auf den Papst“. Zugunsten der Lesbarkeit verzichtet der Autor auf wissenschaftliche Anmerkungen zu den solide recherchierten Geschichten. Jedoch findet der Leser immer genügend Anhaltspunkte, um die jeweilige Thematik bei Bedarf zu vertiefen. Dabei lässt Ulrich Nersinger keinen Zweifel an seinem Standpunkt, wenn er schreibt: „Es ist die Glaubenslehre selbst, […] die ein weibliches Oberhaupt der katholischen Kirche […] nicht zulassen kann.“
Ulrich Nersinger: Der Papst und die Frauen, 134 S., Bernardus-Verlag, Aachen 2018, Preis: 12,80 Euro