Es bleibt noch viel zu tun

Die KAB St. Mariä Himmelfahrt Bracht unterstützt eine Partnergruppe im Ahrtal

Familie Kaiser führt die Brachter Gruppe durch den Ort Fuchshofen. (c) privat
Familie Kaiser führt die Brachter Gruppe durch den Ort Fuchshofen.
Datum:
11. Juli 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 28/2023 | Kathrin Albrecht

Diese Bilder bleiben auch zwei Jahre später präsent: In der Nacht vom 14. auf den 
15. Juli ließ der lang anhaltende Starkregen im Ahrtal und vielen Regionen Nordrhein-Westfalens Flüsse anschwellen und Dämme brechen. Die Flutmassen wälzten sich durch Stadtzentren, rissen Autos mit sich, Stützpfeiler knickten wie Streichhölzer um, Häuser stürzten ein. 

Auch im Kreis Viersen ließen diese Bilder niemanden kalt. Eine Gruppe von Helfern machte sich, unterstützt von lokalen Unternehmen und Einrichtungen, auf den Weg ins Ahrtal, um mit anzupacken. Auch die KAB St. Mariä Himmelfahrt Bracht wollte helfen, sammelte Spenden für die Instandsetzung eines Kinderspielplatzes und unterstützte den „Freundeskreis Feldküche“, der vor Ort mit einer Gulaschkanone die Bevölkerung, Helferinnen und Helfer verköstigte.

Willi Leven, Vorsitzender der KAB St. Mariä Himmelfahrt, erinnert sich: „Wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir helfen können, und uns erkundigt, ob wir vor Ort eine Partnergemeinde finden. In den großen Spendentopf einzahlen wollten wir nicht so gern.“ Mit Hilfe des KAB-Diözesanverbands in Aachen fand man eine Partnergruppe in Reifferscheid/Rodder (Rheinland-Pfalz). „Der Ort war zwar nicht betroffen, aber die haben uns dann an die Nachbargemeinde Fuchshofen vermittelt“, erzählt Willi Leven.

Im Sommer 2022 fuhr eine Gruppe aus Bracht an die Ahr, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Begleitet wurden sie dabei von Rita und Peter Kaiser, Vorsitzender der KAB Reifferscheid/Rodder.  „Wenn man das vor Ort so sah, kriegte man schon das Ohrenschlackern“, berichtet Willi Leven. Für ihn besonders eindrücklich war der Besuch im Fuchhofener Gemeindehaus, das schon weitgehend kernsaniert war und dann doch abgerissen werden musste, weil sich herausstellte, dass die Schäden zu umfassend waren, um die Sanierung weiterzuführen.

Der Fuchshofener Bürgermeister Albert Dresen im Gespräch. (c) privat
Der Fuchshofener Bürgermeister Albert Dresen im Gespräch.

Auch der Besuch bei Landwirt Wolfgang Justen hat die Besucher aus Bracht beeindruckt. „Bis auf ein Gebäude und einen Futterturm hatte die Flut alles weggerissen. Das Vieh hatte er gottseidank auf eine höher gelegene Weide getrieben“, erzählt Leven. Mit der Familie Kaiser blieb man weiterhin in Kontakt und tauschte sich regelmäßig über den Fortgang der Reparaturarbeiten aus. Rita und Peter Kaiser waren zu Beginn des Jahres auch Gäste der KAB-Vollversammlung, berichteten, was sich getan hatte. Willi Leven: „Die Dankbarkeit für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ist riesengroß. Doch der Frust über die Arbeit der Behörden vor Ort ist spürbar.“

Die KAB möchte die Menschen im Ahrtal weiter unterstützen und veranstaltet am 15. Juli, fast genau zwei Jahre nach der Flut, eine Benefizveranstaltung am ökumenischen Pfarrheim Bracht, Bischof-Dingelstad-Platz.

Dort kommt dann auch die Gulaschkanone, mit der im Ahrtal die Menschen verköstigt wurden, wieder zum Einsatz. Der Erlös der Veranstaltung ist für Wiederaufbauprojekte in der Gemeinde Fuchshofen im Ahrtal bestimmt. Eine Abordnung der KAB Reifferscheid/
Rodder ist ebenfalls vor Ort sowie Bürgermeister Albert Dresen, Mitglieder des Rates und Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde Fuchshofen. Auch die diesjährige Fahrt der KAB führt ins Ahrtal. Für Willi Leven ist auch das ein Beitrag zur Hilfe: „Auch der Tourismus vor Ort muss ja wieder auf die Beine kommen.“ 

Wer die KAB auch unabhängig von der Benefizveranstaltung am 15. Juli mit einer Spende unterstützen möchte, findet die nötigen Informationen auf der Webseite https://kab-bracht oder unter Tel. 0 21 57/72 04.