„Rassismus existiert, wenn Menschen nur eine bestimmte Norm akzeptieren“, schreibt Alice Hasters in ihrem Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“.
Obwohl sie in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, muss die Autorin sich ständig mit verschiedenen Formen von Rassismus auseinandersetzen.
Bei der Lektüre des Buches wird mir bewusst, wie wenig ich eigentlich über die Diskriminierungen nicht-weißer Menschen (People of Color) weiß. Das hat damit zu tun, dass ich zu den Menschen mit weißer Haut gehöre, die über reichlich Privilegien verfügen, wie ich erkennen muss. Und noch eins wird deutlich: In den humanitären Krisen von heute zeigen sich die Konsequenzen jahrhundertelanger Kolonialisierung und Versklavung. „Wieso haben wir all das nicht in der Schule gelernt, wenn es heute noch so relevant ist?“ Das frage ich mich gemeinsam mit Alice Hasters.
In ihrem Buch gibt die Journalistin viel von sich selbst preis, von den Emotionen, die sie bewegen – gerade auch in den Situationen, in denen sie von Rassismus und Diskriminierung betroffen und getroffen ist. Sie macht keine Vorwürfe, sondern stellt Fragen. Fragen, die einen noch lange beschäftigen, nachdem man das Buch zugeklappt hat. Und die im Idealfall dazu verhelfen, dass weiße Menschen sich zukünftig reflektierter gegenüber People of Color verhalten.
Alice Hasters: Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten, 208 S., Klappenbroschur, Verlag Hanserblau, Berlin 2019, Preis: 17,00 Euro