Enger zusammenarbeiten

Katholische und evangelische Gemeinden im Krefelder Süden unterzeichnen ökumenische Vereinbarung

Es ist vollbracht: Nach intensiver Vorarbeit haben die katholische Pfarrei Maria Frieden und die evangelische Kirchengemeinde Krefeld-Süd eine Rahmenvereinbarung für eine ökumenische Partnerschaft unterzeichnet. (c) Christine Grünhoff/evangelische Kirchengemeinde Krefeld Süd
Es ist vollbracht: Nach intensiver Vorarbeit haben die katholische Pfarrei Maria Frieden und die evangelische Kirchengemeinde Krefeld-Süd eine Rahmenvereinbarung für eine ökumenische Partnerschaft unterzeichnet.
Datum:
8. Okt. 2024
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 41/2024 |Kathrin Albrecht

Im Krefelder Süden haben die evangelische Gemeinde Krefeld-Süd und die katholische Pfarrei Maria Frieden einen weiteren Schritt in der Ökumene getan. Im Rahmen eines Vespergottesdienstes in der Fischelner Markuskirche unterzeichneten sie eine Rahmenvereinbarung für eine engere ökumenische Zusammenarbeit.

Anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation 2017 hatten der damalige Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, und der Aachener Bischof Helmut Dieser in einem ökumenischen Brief eingeladen, die ökumenische Zusammenarbeit zu vertiefen. Für die Gemeinden im Krefelder Süden war klar: Das passt. Seit Jahren gibt es sehr gute Kontakte, gemeinsame Gottesdienste und Veranstaltungen wie ökumenische Schulgottesdienste, das Erinnerungsfrühstück für verstorbene Gemeindemitglieder, das gemeinsame Engagement der Gemeinden im „Bündnis Leben mit und ohne Demenz“ in Fischeln, die Adventsfenster, den „Kanzeltausch“ oder das Treffen in der Osternacht. Dass es jetzt etwas gedauert hat, war vor allem der Coronapandemie 2020 geschuldet, die die Vorarbeiten zur Unterzeichnung unterbrochen hatte.

Mutig aufeinander zugehen und nicht zu sehr auf das Trennende schauen, das wünschten sich Pfarrerin Christine Grünhoff und Pfarrer Frank-Michel Mertens in ihrer gemeinsamen Predigt. (c) Kathrin Albrecht
Mutig aufeinander zugehen und nicht zu sehr auf das Trennende schauen, das wünschten sich Pfarrerin Christine Grünhoff und Pfarrer Frank-Michel Mertens in ihrer gemeinsamen Predigt.

Die Vereinbarung, sagt die evangelische Pfarrerin Christine Grünhoff, stelle das, was es schon gegeben habe, auf eine Grundlage: „Zwei Gemeinden sagen: ‚Als Gemeinde stehen wir zur Ökumene.‘“ Von hier aus lasse sich der Weg weiter beschreiten, ließen sich Perspektiven in der Zusammenarbeit weiterentwickeln.

Musikalisch ist das schon gelungen. Der Vespergottesdienst wurde von einem ökumenischen Projektchor unter der Leitung von Anne Tebbe-Taenzler musikalisch gestaltet.

Pfarrer Frank-Michael Mertens rief in seiner Predigt, die er im Vespergottesdienst gemeinsam mit Pfarrerin Christine Grünhoff hielt, dazu auf, dabei nicht immer nur das zum Thema zu machen, was die beiden Konfessionen trenne, sondern mutig aufeinander zuzugehen. Viele Menschen in den Gemeinden seien in beiden Kirchen zu Hause. Beide Kirchen, sagte Pfarrerin Grünhoff, stünden vor großen Herausforderungen. Denn zunehmend sähen viele Menschen in keiner Kirche mehr ihr Zuhause. Umso wichtiger sei es, sich gegenseitig zu unterstützen.

Inwieweit die geplante Strukturreform im Bistum Aachen Einfluss auf die Zusammenarbeit haben wird – auch das bleibe abzuwarten. Geplant ist, dass die Krefelder und Meerbuscher Pfarreien zukünftig einen großen Pastoralen Raum bilden.

Der Vespergottesdienst war für die evangelische Gemeinde zugleich Anlass, sich von Pfarrer Frank-Michael Mertens zu verabschieden. Er wird ab 15. Oktober in der Gemeinschaft der Gemeinden Nörvenich-Vettweiß tätig sein. Die Krefelder Pfarrei Maria Frieden hatte im Rahmen eines Erntedankgottesdienstes Anfang Oktober Gelegenheit, sich von Pfarrer Mertens zu verabschieden.