Einmal durch die Welt

(c) Gmeiner Verlag
Datum:
11. Dez. 2024
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 50/2024 | Dorothée Schenk

Halleluja! Was eine wilde Gemengelage, die Olaf Müller seiner Leserschaft im neuesten Werk „Adiós, Aachen“ präsentiert. 

Es gehört schon eine gehörige Portion Gedankenakrobatik dazu, um den Bogen von den Missbrauchsfällen im Bistum Aachen über den Fliegerhorst Nörvenich bis zu den geschichtsträchtigen Terrororganisationen der ETA und RAF und in die USA zu spannen. Der erste Tatort ist ein Beichtstuhl. Erstes Opfer ein Weihbischof, der die Aufarbeitung der Missbrauchsfällen zur Aufgabe hat. Zweites Opfer wird eine Spanierin. Wie passt das zusammen? Darum geht es im neunten Fall von Kommissar Fett, seiner Kollegin Conti und dem Neuen im Kleeblatt, „dem Andy“. Entlang der Rur bis in die Eifel, zwischen der Domstadt Aachen und der Euregio sind sie wieder unterwegs.

Olaf Müller ist als Leiter des Kulturbetriebes der Stadt Aachen in der Region bestens zu Hause. Das liest sich auch wunderbar in seinen Büchern. Der Autor bettet sein Geschehen in Großereignisse ein, wie das CHIO und die Heiligtumsfahrt, und gibt damit nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich viele Identifikationsmomente. Bei allen zu entwirrenden Handlungssträngen sind die liebevoll entwickelten Figuren die Konstante.

Olaf Müller: Adiós, Aachen, 208 S., 12,5 x 20,5 cm, Paperback, Gmeiner-Verlag, Meßkirch 2024, Preis: 14,– Euro, E-Book: 10,99 Euro