Einladung, Kirche anders zu entdecken

Nach 2013 und 2014 ist es das dritte Mal, dass verschiedene Akteure aus der Region Kempen-Viersen zu diesem Ostergarten einladen. Die Initiatoren Harald Hüller, Pastoralreferent in der Pfarrei St. Cornelius und Peter in Viersen-Dülken, und Andreas Bodenbenner, Gemeindereferent in der GdG Kempen/Tönisvorst, zeichneten auch damals für den Ostergarten verantwortlich.

Nach den Krisen der vergangenen Jahre – Corona, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die vielen negativen Nachrichten aus Kirche und Gesellschaft – wolle man wieder ein positives Zeichen setzen, erklärt Andreas Bodenbenner: „So ein Ostergarten vermittelt noch einmal ein anderes Gefühl von Kirche.“ Aus seinen Erfahrungen durch die vergangenen beiden Ostergärten weiß er, dass sich viele, die die Kirche St. Notburga besuchen, von der Ausstellung berühren lassen. „Selbst gestandene Katholiken erzählen mir: ‚Das habe ich noch mal ganz anders für mich verstanden.‘“ Dabei sei das Mitmachen ausdrücklich erwünscht, fügt Harald Hüller hinzu. An jeder Station werde es Elemente geben, die die Besucher aktiv einbinden, verschiedene Sinne ansprechen.

Der Ostergarten beginnt mit dem Einzug in Jerusalem. Es geht vorbei am Abendmahl zu den Szenen im Garten Getsemani. Dann folgen die Verurteilung, der Kreuzweg und der Tod Jesu. Seine Auferstehung bildet den hoffnungsvollen Abschluss. Verschiedene Gruppen haben die Stationen vorbereitet, darunter die Messdiener aus der GdG Viersen-Süchteln, die Familienkirche St. Ulrich in Viersen-Dülken, Klassen der Liebfrauenschule in Grefrath-Mülhausen und des Albertus-Magnus-Gymnasiums Viersen oder die regionale Frauenseelsorge Kempen-Viersen.

Dabei wird nicht nur nacherzählt, was vor 2000 Jahren geschah, sondern es finden immer wieder Bezüge zur aktuellen Zeit statt. So wird an der Station der weinenden Frauen die Situation der Frauen im Iran und in Afghanistan thematisiert. 
„Auch Themen wie Verrat haben viel mit uns zu tun. Wir erleben unsere eigenen Erfahrungen von Anklage, Anfeindungen und Verurteilungen,“ sagt Andreas Bodenbenner.  
Die Erkundung des Ostergartens wird als Führung angeboten. Bis Karfreitag sind montags bis samstags jeweils fünf, an den Sonntagen jeweils drei Führungen geplant, an denen bis zu 18 Personen teilnehmen können. Jeweils zwei Personen führen die Teilnehmenden durch die verschiedenen Stationen. Das sei zum einen dem Platzangebot geschuldet. Die einzelnen Stationen böten räumlich nur begrenzten Platz. Zum anderen böten die Führenden eine Einführung in das Thema.  An Gründonnerstag, Karsamstag sowie an den Ostertagen werden keine Führungen angeboten. Ostersonntag und Ostermontag ist der Ostergarten aber zugänglich.