Eine starke Gemeinschaft

Die katholische Portugiesische Mission in Krefeld bereitet sich auf den Weltjugendtag in Portugal vor

Armindo Batista wirbt für das Fado-Konzert. Dort verkaufen Jugendliche Getränke und Pastel de Nata für die Reisekasse zum WJT. (c) Dirk Jochmann
Armindo Batista wirbt für das Fado-Konzert. Dort verkaufen Jugendliche Getränke und Pastel de Nata für die Reisekasse zum WJT.
Datum:
14. Sept. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 37/2022| Chrismie Fehrmann

Der nächste internationale Weltjugendtag (WJT) findet in ziemlich genau einem Jahr in Lissabon statt. Aufgrund von Corona wurde die Veranstaltung, die eigentlich schon für 2022 geplant war, um ein Jahr verschoben. Das hat die Vorfreude in der katholischen Portugiesischen Mission in Krefeld eher noch erhöht. Denn eine kleine Gruppe Jugendlicher will hinfahren.

„Obwohl es also noch einige Zeit dauert, bis die Krefelder Delegation gemeinsam mit Vertretern aus dem Bistum Aachen reist, müssen wir jetzt schon planen“, sagt Armindo Batista. Er ist Jurist, hat Theologie studiert und wirkt als Vorsitzender der Mission. „Ich bin durch einen Freund, der Pastoralreferent in Augsburg ist, mit meiner Familie nach Krefeld gekommen. Wir leben jetzt sechs Jahre hier. Ich stamme aus der Nähe von Lissabon.“
Für ihn ist es im nächsten Jahr also eher ein Heimspiel, wenn er die jungen Katholiken dorthin begleitet. „Doch nicht alle, die zum Weltjugendtag nach Portugal reisen, haben das Land bereits gesehen. Sie gehören zur vierten Generation, die in Deutschland lebt, und sind ziemlich aufgeregt“, erzählt er. „Alle werden sicherlich Freunde in der ganzen Welt finden.“ Ganz oben stehe jedoch der Wunsch, Papst Franziskus zu erleben, gemeinsam Gottesdienste zu feiern, zu singen und zu beten, berichtet er weiter.

Es sei eine wirklich intensive Erfahrung, weltweit Gleichgesinnte kennenzulernen, die eines zusammenführt: „Die Freude am Glauben und eine positive Lebenseinstellung. Begegnungen und Freundschaften entstehen und bestehen häufig über den Weltjugendtag hinaus.“

800 Mitglieder zählt die Portugiesische Mission in Krefeld und Umgebung. Sie hat ihren Sitz im Bischof-Sträter-Haus an der Corneliusstraße. „Für die zwei Mal monatlich stattfindenden Gottesdienste gehen wir in die Kapelle des Altenheims St. Josef auf der Tannenstraße. Danach trinken wir gemeinsam Kaffee.“

Darüber hinaus pflegt die Gemeinschaft einen guten Zusammenhalt und die Integration. „Es finden Vorbereitungstreffen für Taufe, Erstkommunion, Firmung oder Hochzeit statt. Wir helfen uns auch bei Dingen des täglichen Lebens, beim Einkaufen, beim Arzt- oder Bankbesuch.“

Batista erklärt, dass die erstmals stattgefundene vergangene Adventsaktion richtig gut gewesen sei: „Im Dezember brachten wir zehn Laternen zu den portugiesischen Familien, die sich angemeldet hatten. Nach zwei Tagen wurden sie weitergegeben.“
Jede Familie habe mit der Laterne einen Leitfaden mit einem Gebet bekommen und dem Hinweis, täglich mit der Familie zu beten. „Insgesamt brachten wir die Laternen zu 62 Familien in Krefeld, Kempen, Meerbusch und Willich. Das wollen wir in diesem Jahr – mit hoffentlich noch mehr Beteiligten – wiederholen.“


    >>Wir helfen uns auch bei Dingen des täglichen Lebens. <<

    Armindo Batista

 

Als nächste Veranstaltung steht das Fado-Konzert auf dem Programm, das helfen soll, Reisegeld nach Lissabon einzuspielen. Fado ist die mit Abstand bekannteste portugiesische Musik. Fado bedeutet „Schicksal“. Darin wird der Seelenzustand der Portugiesen ausgedrückt. „Es ist unsere traditionelle Musik.“

Die fünf Musiker der „Grupo Gerações“ spielen im September in der St.-Josef-Kirche. Batista: „Jeder kann kommen. Der Eintritt ist frei. Die Jugendlichen werden jedoch Getränke und den portugiesischen Kuchen Pastel de Nata verkaufen. Es ist ein Blätterteigtörtchen mit Pudding, das vermutlich bereits vor dem 18. Jahrhundert von den Mönchen des Mosteiros dos Jerónimos, des Hieronymus-Klosters in Belém, einem heutigen Stadtteil Lissabons, hergestellt wurde.“

Jeweils fünf Jugendliche aus Krefeld und Mönchengladbach sind vom 1. bis 
6. August 2023 in Portugal. „Wir werden andere junge Leute treffen und kennenlernen. Es ist unter anderem auch geplant, Santiago de Compostela zu besuchen. Die Stadt ist Sitz des katholischen Erzbischofs und als Ziel des Jakobswegs ein Wallfahrtsort“, sagt Armindo Batista.

Das Fado-Konzert findet am Samstag, 24. September, ab 19.30 Uhr in der St.-Josef-Kirche,
 Südstraße 84, statt. Es wird von der Portugiesischen Mission organisiert.