An Ideen, Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen, fehlt es dem Team der Sozialen Dienste der Caritas Betriebs- und Werkstätten (CBW) nicht. In der praktischen Umsetzung hakt es jedoch mitunter. Das Interesse der CBW-Mitarbeitenden ist da, doch es kommen noch zu wenig Menschen ohne Handicap. Besser klappt das mit ihren Nachbarn, der integrativen Kita Jahnstraße und der Kita „Kinderburg“.
Die sind nach der Flut im vergangenenJahr im Altbau von Werk 1 am Hauptsitz der CBW in Eschweiler untergekommen. Die Gartengruppe, die dort ihren Aufenthaltsbereich hatte, hat bereitwillig Platz gemacht, damit die Kinder wieder ein Dach über dem Kopf haben. Beide Einrichtungen fühlen sich wohl und haben sich eingelebt. Derzeit wird noch das Außengelände eingezäunt. Und ihre Nachbarn finden die Kinder eh nett. Beide Seiten winken fröhlich, wenn sie einander sehen. Ralf Friedemann hat sogar einen außerbetrieblichen Arbeitsplatz in der „Kinderburg“ gefunden. Er hilft bei Hausmeistertätigkeiten oder wenn die Kinder frühstücken. Da mache er zum Beispiel die Getränke auf, wenn die Kinder das nicht so können, erzählt er. Ihm macht es Freude, und die Kinder haben ihn auch bereits ins Herz geschlossen.
Da geht aber doch noch mehr, fanden Fredi Gärtner, Leiter der Sozialen Dienste, und seine Kollegin Janine Hissel. Seit vergangenem Jahr gibt es in Werk 1 einen Berufsbildungsbereich, um Menschen mit Behinderung an verschiedene Arbeitsfelder heranzuführen. Den wollten sie unter dem Jahresthema „Gemeinsam aktiv, fit und gesund“ auch für verschiedene Angebote nutzen. Zum Beispiel, um gemeinsam Gemüse anzubauen, und für einen Aktionstag im September. Was lag da näher, als ihre jungen Nachbarn (einschließlich Eltern) dazu ebenfalls einzuladen. An der konkreten Umsetzung wird derzeit gemeinsam geplant.
Schon umgesetzt haben Kitas und Werkstatt ein anderes Gemeinschaftsprojekt: Hochbeete für das Außengelände der Kindertagessstätten, in die Blumen und Salat gepflanzt werden. Für die kleine Gruppe, die mit ihren bunten Schäufelchen angerückt ist, ein Riesenspaß. Eifrig schippen sie Erde in das große Hochbeet, tatkräftig unterstützt von Mitarbeitenden aus den Kitas und der Werkstatt, die, damit es schneller geht, auch schon mal eine ganze Schubkarre Erde auf einmal einfüllen. „Guck mal, ein Regenwurm“, ist die Aufregung plötzlich groß. Die Arbeiten müssen für kurze Zeit ruhen, bis der Wurm einen Namen hat (er zieht schließlich in ihr Beet ein, da gehört sich das) und alle ihn mal angeschaut haben. Die kindliche Unbefangenheit dient als Eisbrecher. Inklusion kann so einfach sein.