Eine Kirche für Kinder, ein Raum, den sie entdecken können, auf ihrer Augenhöhe, wo sie sich frei bewegen können, spielen und zuhören, wenn Geschichten von Jesus erzählt werden…
So eine Kinderkirche könnte im Gemeindezentrum St. Karl Borromäus in Krefeld demnächst Wirklichkeit werden. Denn ein 13-köpfiges Team um Gemeindereferentin Monika Eisleb hat sich der Idee angenommen und arbeitet an deren Umsetzung. Folgt man Monika Eisleb durch die Räume des Gemeindezentrums und durch die Kirche, sieht man die Kinderkirche schon vor sich: bunte Stühle in allen Größen statt Kirchenbänke; ein Podest für das Taufbecken, damit etwas größere Kinder, die getauft werden, sich schon allein über das Becken beugen können; bunte Bastelarbeiten zu biblischen Themen, die in den Nebenräumen ausgestellt sind.
Die 1997 erbaute Kirche mit anschließendem Gemeindezentrum bietet für diese Idee bereits beste Grundlagen: Der Kirchenraum verfügt über eine Fußbodenheizung, das Gebäude liegt in einem Wohngebiet im Grünen, es gibt einen Spielplatz. Einen Namen mit entsprechendem, farbenfroh umgesetztem Logo gibt es auch schon: „KaBo Kinderkirche“, Maskottchen ist ein Känguru. Obwohl der Begriff „Kinderkirche“ in Kirchenkreisen anders besetzt ist und Gottesdienste für Kinder umschreibt, hat das Team den Begriff bewusst gewählt. „Vor allem Kirchenferne, die wir mit dem Konzept ansprechen möchten, wussten sofort, was gemeint ist. Auch Kinder können sich unter dem Begriff ganz konkret etwas vorstellen“, erzählt Monika Eisleb.
Das Kürzel KaBo steht für St. Karl Borromäus. Umgangssprachlich werde die Kirche schon immer so abgekürzt. So sei jedem klar, wo die Kinderkirche zu finden ist. Auf die Idee einer eigenen Kirche für Kinder stieß die Gemeindereferentin bei einer Internetrecherche. Sie suchte Anregungen für einen Gottesdienst – und blieb auf der Seite der Bottroper Kinderkirche „Kikeriki“ (Kinder kennen richtig Kirche) hängen. „Ich dachte: Das ist es! So können wir Zukunft gestalten und die Bedürfnisse von Kindern in der Kirche auf Augenhöhe in den Blick nehmen.“
Dabei bedeutet Kinderkirche keine komplette Alleinnutzung für Kinder. Angebote für Erwachsene und Gottesdienste soll es auch weiterhin in St. Karl Borromäus geben. Aber das Gebäude soll mehr aus Kindersicht gestaltet sein. „Das beginnt schon mit banalen Dingen wie den Schaukästen, die wir auf Kindersicht anbringen möchten“, sagt Monika Eisleb. Unterstützung bekommt das Team der Kinderkirche auf Bistumsebene durch die kirchliche Organisationsberatung. Im Austausch ist man auch mit dem Team der Bottroper Kinderkirche.
Die Kinderkirche möchte auch Ort sein für bereits vorhandene Angebote in der GdG Krefeld-Süd, wozu die Gemeinde gehört. Und sie möchte Anlaufstelle für Multiplikatoren sein, die mit Kindern arbeiten. Fünf Kindertagesstätten gehören zur GdG, elf Grundschulen liegen im Bereich der GdG. Nicht einfach wird die Frage der Finanzierung. Das Projekt wird über die Pfarrei und die GdG finanziert. Zusätzliche Mittel bekommt die Kinderkirche über Projektmittel für die Pastoral der Kirche am Ort des Bistums. Doch auch Sponsoren wären gefragt, um beispielsweise kleinere Umbauarbeiten zu finanzieren. Auch die Frage, ob der Ort dauerhaft gesichert ist, bleibt vorerst offen. Im KIM-Prozess steht die Kirche auf rot, die Gemeinderäume auf grün.
Die Kinderkirche startet mit einem aktiven und bunten Gottesdienst für Kinder von 0 bis 10 Jahren und ihre Begleitpersonen mit anschließenden Aktionen. Vier Termine stehen dafür am 11. und 12. Ju-ni (jeweils 11 oder 16 Uhr) zur Auswahl. „Wir wollen testen, was für die Teilnehmenden am besten passt“, schildert Monika Eisleb. Dann erwartet Besucher an diesem Tag schon das neue Banner mit dem Känguru und dem Logo über dem Eingang.
Anmeldungen zum Gottesdienst bei Monika Eisleb, Tel. 01 60/3 81 38 74, E-Mail: monika.eisleb@bistum-aachen.de (mit Vorname und Alter des Kindes, Vor- und Nachname der Begleitperson sowie Adresse).