Eine Freude, sie zu spielen

Die Orgel in der Kapelle des Krefelder Altenheims St. Josef wurde instandgesetzt und gereinigt

Josef Schwalbach führte vor, wie wunderbar die kleine Orgel der Kapelle des Krefelder Altenheims St. Josef ertönt. (c) Dirk Jochmann
Josef Schwalbach führte vor, wie wunderbar die kleine Orgel der Kapelle des Krefelder Altenheims St. Josef ertönt.
Datum:
10. Mai 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 19/2023 | Chrismie Fehrmann

Sie ist klein, aber sehr fein, die Orgel in der neugotischen Kapelle des Krefelder Altenheims St. Josef, das die Caritas betreibt. Das Instrument ist auch in die Jahre gekommen und funktionierte vor allem im Winter bei niedrigen Temperaturen nicht mehr.

Jetzt wurde es über vier Monate hinweg restauriert. Mit einem kleinen Orgelkonzert nach dem Gottesdienst mit Pfarrer Heinz Herpers zeigte Josef Schwalbach, Diözesankirchenmusikdirektor a. D., wie schön sie wieder klingt.

„Auch bei einer eher kleinen Orgel mit bescheidenen Mitteln wie nur einem Manual und 435 Pfeifen ist es möglich, zu demonstrieren, wie wunderbar sie ertönt“, erklärt der Krefelder Musiker. „Es macht Spaß, sie zu spielen.“ Schwalbach hatte ein kleines Konzert mit Werken aus der Entstehungszeit der Orgel vorbereitet. Sie stammt aus dem Jahr 1904 und wurde im Traditionsunternehmen Steinmeyer gebaut.

Schwalbach begann mit dem Prozessionsmarsch von Otto Dienel und schloss mit einer Improvisation von Jean Langlais. Er widmete sich dann selbst der Improvisation von „Erschalle laut, Triumphgesang“ zu Tochter Zion.

In der farbenprächtigen Kapelle des Altenheims an der Tannenstraße fanden sich zu Gottesdienst und Konzert viele Besucher ein. Dort finden für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie ihre Angehörigen und natürlich die Beschäftigten der Senioreneinrichtung regelmäßig Andachten und Gottesdienste statt. Außerdem nutzen die italienische und die portugiesische Gemeinde die Kapelle für ihre Gottesdienste. Zudem werden hier Konzerte und kulturelle Veranstaltungen angeboten.

Die Orgel in der Kapelle, die 1894 für die Ordensschwestern der Cellitinnen errichtet worden war, erwies sich in den vergangenen zehn Jahren als nicht mehr voll funktionsfähig. „Das Leder ist spröde und brüchig geworden, die Pfeifen waren defekt“, berichtet Orgelbauer Tobias Mesterom. „Außerdem haben wir alle Teile gründlich gesäubert.“

Die Orgel mit ihrem rund fünf Meter hohen Gehäuse aus Eichenholz brauche idealerweise etwa 45 bis 50 Prozent Luftfeuchtigkeit, um keinen Schaden zu nehmen, erklärt Schwalbach. Demnach sei auch warme Heizungsluft, wie sie die Bewohner des Heims gerne haben, nicht gut fürs Instrument. In der Kälte des Winters habe sie ebenfalls ihren Dienst versagt. „Jetzt wird die Luftfeuchtigkeit laufend überprüft.“

Mit Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse Krefeld und einer weiteren Stiftung wurde die Orgel für rund 60 000 Euro instandgesetzt.