Die zwölfjährige Mila verabscheut die wöchentlichen Besuche bei ihrer Urgroßmutter im Altenheim. Die erzählt nämlich immer nur vom Zweiten Weltkrieg – wie langweilig! Eines Tages aber kommt Mila im Altenheim mit dem erwachsenen Jakob ins Gespräch über Dietrich Bonhoeffer und die NS-Zeit. Dabei erkennt Mila allmählich, wie wichtig es ist zu wissen, woher man kommt und was früher passiert ist, um die Fehler der Geschichte nicht zu wiederholen. Plötzlich ist das, was die Urgroßmutter erzählt, gar nicht mehr so langweilig.
Als immer mehr Flüchtlinge ins Dorf kommen und dann sogar in der Turnhalle der Schule untergebracht werden, wird Fremdenhass für Mila und ihre Freunde ein aktuelles Thema.
In Erinnerung an das, was sie über Dietrich Bonhoeffer erfahren hat, zeigt Mila Zivilcourage. So gewinnt sie weitere Mitstreiter und letztendlich schaffen sie es, die verschiedenen Menschen an einem Tisch zu versammeln.
So leicht, wie Susanne Roll es in ihrem Buch für Kinder ab 10 Jahren darstellt, funktioniert es im wirklichen Leben vermutlich nicht, Fremdenfeindlichkeit in Gastfreundschaft zu verwandeln. Andererseits kostet es nur ein wenig Überwindung, einen Versuch zu wagen. Kennen lernen, was einem fremd ist, heißt die Zauberformel.
Susanne Roll: Mila – aus Angst wird Mut, 144 S., ab 10 J., Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2018, Preis: 12,99 Euro