Noch während seiner Gesellenzeit beim Aachener Domgoldschmied Witte hatte er beschlossen, sich selbstständig zu machen und neben einer Tätigkeit als „Emailleur“ die Aachener Kunstgewerbeschule zu besuchen. Die stand seit 1927 unter der Leitung des legendären Architekten Rudolf Schwarz. Schwerdt wies der Goldschmiedekunst einen neuen Weg. Kaum zählbar sind die Tabernakel, Leuchter, Monstranzen, Vortragekreuze und Kelche, die er für Kirchen und Klöster im Bistum Aachen und darüber hinaus schuf. Zu den Aachener Heiligtumsfahrten 1951 und 1958 fertigte er die Schlösser für den Marienschrein. Mit dem vorliegenden Bildband legt Raphael Schwerdt, Sohn und Nachlassverwalter Fritz Schwerdts, die erste umfassende Veröffentlichung zu Leben und Werk seines Vaters vor. Ausgewählt wurden Kunstwerke aus der Zeit zwischen 1929 und 1958. Die Farbaufnahmen der prachtvollen Werkstücke sind ein Augenschmaus für jeden Kunstliebhaber und lassen ein wenig von der unglaublichen Schaffenskraft des Goldschmieds erahnen. Jeder Blick ins Buch eröffnet dem Betrachter neue Perspektiven.
Raphael Schwerdt: Fritz Schwerdt. Moderne Sakralkunst aus vier Jahrzehnten, nahezu durchgehend farb. Abb., 200 S., Selbstverlag, Tübingen 2017, Preis: 32,– Euro