Hier leben Menschen, die sich von Hindernissen auf dem Arbeitsmarkt und bei der Jobsuche nicht ausbremsen lassen wollen. Wenn niemand einen Job für sie hat, dann schaffen sie ihn sich selbst. Sie schauen selbstkritisch und selbstbewusst auf ihre Talente, entwickeln Geschäftsideen und Businesspläne, investieren ihr ganzes Geld und wagen den Sprung in die Selbstständigkeit. Wozu Mut gehört, das dürfen Sie einer Freiberuflerin glauben. Was ist ihr Lohn? Läuft die Selbstständigkeit schleppend an oder treten Schwierigkeiten auf, die es nötig machen, Unterstützung zum Lebensunterhalt in Anspruch nehmen zu müssen, oder versuchen sie gar mit Eigeninitiative aus Hartz IV herauszukommen, erwartet sie statt Unterstützung ein Berg an Formularen und Anträgen. Was als Betriebsausgaben gilt und was nicht, ist ebenso ein Glücksspiel wie, ob und wann sie beantragte Leistungen oder Darlehen erhalten. Es gibt auch da mit Sicherheit Ausnahmefälle. Doch viel zu oft werden Selbstständigen, die auf finanzielle Unterstützung von Vater Staat angewiesen sind, noch Steine in den Weg gelegt, an denen so manches Geschäftsmodell mit echten Erfolgsaussichten hoffnungslos zerschellt. Ob man so Menschen motiviert, die auf eigenen Füßen stehen statt die Hände in den Schoß legen wollen, die weg wollen von staatlicher Hilfe und bereit sind, dafür „selbst und ständig“ zu arbeiten und dafür Risiken einzugehen? Ich habe da so meine Zweifel.