Hier saust die Küsterin Kati Küppers mit ihrem apfelsinenfarbigen Hollandrad zwischen Kirche und Kapelle hin und her, sorgt für frische Blumen und gebügelte Messgewänder. Sie trägt gern schwarz und peppt ihr Outfit mit bunten Schals und großen Ohrringen auf. Und ihre farbige Haarsträhne im sonst grauen Haar wechselt sie passend zum Nagellack. Außerdem setzt sie sich für ein freundschaftliches Miteinander zwischen Katholiken, Evangelen, Muslimen und Gar-nix-Gläubigen ein, legt im Pfarrheim für die Jugend auch schon mal Jimi Hendrix auf. Dabei stößt sie bisweilen an ihre Grenzen, etwa, wenn der neue junge Kaplan ohne Rücksicht auf Absprachen sein Messdiener-Training durchboxt. Nach einem Streit liegt der Geistliche tot im Keller. Und Kati macht sich Vorwürfe: Warum hatte sie die Tür offen und das Licht angelassen? Doch dann kommen ihr Zweifel und mithilfe ihres Enkels Benedikt und diverser Heiliger sucht sie nach der Wahrheit. Barbara Steuten legt mit „Kati Küppers und der gefallene Kaplan“ ihren Debütroman vor. Ihr gelingt es, eine spannende wie humorvolle Geschichte mit reichlich Lokalkolorit zu entwickeln, ohne den roten Faden zu verlieren. Für alle, die Geschichten wie Pater Brown lieben, eine empfehlenswerte Lektüre.
Barbara Steuten: Kati Küppers und der gefallene Kaplan, Verlag Edition Oberkassel 2016