Donum Vitae braucht Geld

Die Spendenbereitschaft ist mit den Krisen zurückgegangen. Der Heinsberger Verein sucht nach Lösungen

Der Vorstand von Donum Vitae mit Christa Nickels, den stellvertretenden Vorsitzenden Margret Rutte und Hilde Schimitzek, Karin Damberg, Vorsitzende Silke Viethen, Stefan Engelen und Ruth Seidl (v. l.). (c) Donum Vitae Heinsberg
Der Vorstand von Donum Vitae mit Christa Nickels, den stellvertretenden Vorsitzenden Margret Rutte und Hilde Schimitzek, Karin Damberg, Vorsitzende Silke Viethen, Stefan Engelen und Ruth Seidl (v. l.).
Datum:
6. Dez. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 49/2022 | Garnet Manecke

Eine Schwangerschaft sollte ein Grund zur Freude sein. Doch für viele Frauen ist sie das nicht. Konflikte in Partnerschaft und Familie, wirtschaftliche Sorgen oder aber die persönliche Situation der Schwangeren: Warum Frauen die Hilfe von Donum Vitae suchen, ist individuell. Jetzt hat die Beratungsstelle in Heinsberg selbst Sorgen.

Als die Deutsche Bischofskonferenz vor 23 Jahren den Ausstieg der katholischen Kirche aus dem System der Schwangerenkonfliktberatung bekannt gab, gründete sich 1999 Donum Vitae. Schwangere Frauen sollten auch weiterhin Hilfe erfahren – aus einer tiefen christlichen Überzeugung, Menschen in Not nicht im Stich zu lassen.

Das sollte auch für Frauen gelten. Immer wieder mussten sich die Engagierten des Vereins gegen Widerstände durchsetzen und kreative Lösungen finden. Nun haben sie selbst Sorgen, ob das Angebot weiter finanzierbar bleibt. Der Grund: Die Spendenlandschaft ist eingebrochen. Das ist für die Beratungsstelle deshalb problematisch, weil sich das Angebot zu einem Großteil aus Spenden finanziert. Zuschüsse der öffentlichen Hand decken die Sachkosten der Beratung und zusätzlicher Angebote nicht.

Die Coronapandemie mit den wirtschaftlichen Folgen für viele wegen Auftragseinbruchs, danach die Energiekrise durch den Krieg in der Ukraine und die Inflation: Das hat dazu geführt, dass viele frühere Spender derzeit zurückhaltend sind. Die 53 Mitglieder von Donum Vitae Heinsberg aber können die Ausgaben alleine auch nicht stemmen, um das Angebot aufrecht zu erhalten.

Im Mittelpunkt dieses Angebots steht die Beratung der Schwangeren, die grundsätzlich ergebnisoffen erfolgt. Allerdings arbeitet Donum Vitae nach dem Grundsatz „für das Leben“ in der allgemeinen Schwangerschaftsberatung. Das bedeutet, dass Frauen auch Lösungsmöglichkeiten für ihre Situation aufgezeigt und sie auf ihrem Weg begleitet werden.

„In allem Tun und Handeln des Vereins zeigt sich Kirche“, betonte die Vorsitzende Silke Viethen bei der Mitgliederversammlung. Das gilt nicht nur für die Schwangerenkonfliktberatung, sondern auch für die präventive Arbeit mit Jugendlichen.