Gerhard Dünnwald tut dies im neuen Domführer „Öcher Ronkjangk dorch os Mönster“ auf kurzweilige Weise. Erläuterungen in Hochdeutsch sorgen dafür, dass auch Nicht-Aachener beim Lesen nicht völlig im sprichwörtlichen Wald bzw. „Öcher Bösch“ stehen. Dem Dom ist Dünnwald seit frühester Jugend verbunden: als Domsingknabe, Sänger im Domchor, 42 Jahre in der Ausbildung des Chornachwuchses sowie als Leiter der Domsingschule. Um den Aachener Dialekt hat sich der Thouet-Mundartpreisträger der Stadt Aachen in seiner schulischen Tätigkeit ebenso wie nach seiner Pensionierung mit Domführungen auf Öcher Platt verdient gemacht. All das fließt in seinen (bebilderten) Rundgang durch „et Mönster“ ein, der zwar in Öcher Platt geschrieben ist, aber alles andere als platt daherkommt. Der Leser erfährt Wissenswertes über das Bauwerk Karls des Großen, die Ideenwelt des Frankenherrschers, die Liturgie vor Ort und die Faszination, die der Aachener Dom bis heute ausstrahlt. Wozu die Mundart einen ganz eigenen Zugang schafft, zum Beispiel über die Übersetzung der lateinischen Weiheinschrift in Öcher Platt.
Gerhard Dünnwald: Öcher Ronkjangk dörch os Mönster. Domführer auf Öcher Platt mit Erläuterungen auf Hochdeutsch, 45 S., Einhard-Verlag, Aachen 2018, Preis: 5,– Euro.