Es ist immer dieselbe Szene und doch ist sie immer unterschiedlich: 90 Krippen zeigt der Krippenweg in Korschenbroich in diesem Jahr. Von traditionell bis ganz modern, in Miniatur oder lebengroß: Privat- und Geschäftsleute haben viele Formen gefunden, die Heilige Familie zu zeigen.
Wer jede Krippe sehen will, braucht etwas Kondition, die richtige Zeit und manchmal ein gutes Auge. Auf sieben Stadtteile verteilt sind auf dem Korschenbroicher Krippenweg 90 Krippen zu sehen. Das gibt Gelegenheit, sich für jedes Adventswochenende einen anderen Teil zum Sonntagsspaziergang vorzunehmen. Dazu lohnt es sich, sich auch im Alltag auf den Weg zu machen. Einige Krippen stehen in öffentlichen Gebäuden, die nur zu den Öffnungzeiten zugänglich sind.
So oder so, wer sich aufmacht, den Krippenweg abzulaufen, macht die eine oder andere Entdeckung. Gleich in der Innenstadt von Korschenbroich rund um St. Andreas haben viele Geschäfte in ihren Schaufenstern eine Krippe stehen. Vom Scherenschnitt über eine Krippe aus handgeschriebenen Texten in geschwungenen Buchstaben bis hin zur traditionellen detailreichen Szene reicht das Spektrum. Viele Krippen sind so aufgestellt, dass vor allem Kinder sie gut betrachten können.
Neben den Geschäftsleuten beteiligen sich auch viele Privatleute an der Ausstellung, die in weiten Teilen unter freiem Himmel gezeigt wird. Gerade in den Vorgärten dienen oft Bäume und Zweige, Fundstücke aus Holz und Moose als Stall. Die Figuren sind oft selbst gebastelt. Sie alle aber zeigen: Es braucht nicht viel, um die Geschichte zu erzählen. Die evangelische Kirche in Korschenbroich bietet eine „Krippe to go“: ein Schokoladentäfelchen mit einer Bastelanleitung für ein Fensterbild. In Kleinenbroich reichen an der Straße Rhedung drei bemalte Holzlatten, die unter einer Laterne an einen Zaun gelehnt sind.
Und dann entdeckt man in der Dämmerung tatsächlich einen echten Stall, der von innen beleuchtet ist. Eine der vielen kleinen Überraschungen, die der Krippenweg bietet.