Die päpstliche Marine

Kurzweilige Geschichtslektion von Ulrich Nersinger

(c) Verlag Petra Kehl
Datum:
12. Apr. 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 15/2023 | Ruth Schlotterhose

Der Vatikanstaat hat das Anrecht auf eine eigene Flotte. Zwar liegt die Zahl der Schiffe des Papstes aktuell bei Null. Das war aber nicht immer so.

Spätestens seit die Sarazenen im 9. Jahrhundert bei einem Raubzug den Tiber hinauf auch die Grabeskirche des Apostels Petrus schändeten, war das Maß voll. Zur Abwehr der Angriffe von Piraten und arabischen Eroberern verbündete sich die päpstliche Flotte auch mit weltlichen Herrschern Italiens. Ein einziges Mal griff ein Papst sogar selbst in die Kampfhandlungen ein, um den Vatikanstaat gegen Eindringlinge zu verteidigen. Selbstverständlich waren auch bei der viel zitierten Schlacht von Lepanto päpstliche Schiffe im Einsatz.

In ganz anderer Mission waren drei Schiffe der päpstlichen Flotte unterwegs, die im 19. Jahrhundert gen Ägypten segelten. Sie sollten Marmor zum Aufbau der niedergebrannten Kirche St. Paul vor den Mauern abholen.

Der Einsatz einer vatikanischen Hilfsflotte während des Zweiten Weltkriegs scheiterte an Formalien. Inzwischen gibt es aber ein Gesetz über die Meeresschifffahrt unter vatikanischer Flagge, so dass jetzt auch Seenotrettung möglich wäre. 
Wer mehr über die Abenteuer der päpstlichen Flotte erfahren möchte, sollte das neue Buch von Ulrich Nersinger zur Hand nehmen. Kurzweil ist garantiert.  

 

Ulrich Nersinger: Unter der Flagge des Papstes. Eine kleine Geschichte der päpstlichen Marine, 174 S., Verlag Petra Kehl, Künzell 2023, Preis: 19,90 Euro