„Die Zukunft lässt sich nur gemeinsam gestalten”

Beteiligung auf breiter Linie. Acht Regionen schlagen 44 Pastorale Räume vor – so sehen sie aus

„Viele der anstehenden Entscheidungen bedingen sich gegenseitig. Zugleich wollen wir die  Entscheidungen – auch zu diesen Fragen – wieder unter Beteiligung der Räte und Vertretungen der  Betroffenen zur Entscheidung bringen.“  Pfarrer Thorsten Aymanns (c) Bistum Aachen/Andreas Steindl
„Viele der anstehenden Entscheidungen bedingen sich gegenseitig. Zugleich wollen wir die Entscheidungen – auch zu diesen Fragen – wieder unter Beteiligung der Räte und Vertretungen der Betroffenen zur Entscheidung bringen.“ Pfarrer Thorsten Aymanns
Datum:
14. Nov. 2023
Von:
Kathrin Albrecht

„Strukturen dienen keinem Selbstzweck, sondern sollen viele neue vitale Orte von Kirche ermöglichen und bestehende beflügeln“, betont Generalvikar Andreas Frick. So waren im Rahmen des Veränderungsprozesses „Heute bei dir“ die Regionen des Bistums Aachen aufgefordert, ihre Voten zum neuen Zuschnitt künftiger Pastoraler Räume abzugeben. 

Die Vorschläge der acht Bistumsregionen für die Pastoralen Räume. (c) Bistum Aachen
Die Vorschläge der acht Bistumsregionen für die Pastoralen Räume.

Das Verfahren sah vor, dass die jeweiligen Regionalpastoralräte und die dortigen Vertreterinnen und Vertreter des Kirchensteuer- und Wirtschaftsrates mit den 
Regionalteams vor Ort Vorschläge erarbeiten. Diese fußen auf den Voten der 
lokalen GdG-Räte und Kirchenvorstände, die ausgewertet und zusammengeführt wurden. Sich gegebenenfalls widersprechende Zuschnitte wurden diskutiert. Die KirchenZeitung gibt einen Überblick und spricht mit Pfarrer Thorsten Aymanns, Leiter des Strategiemanagements im Bischöflichen Generalvikariat, über die Beratungen in den Regionen.

 

Pfarrer Aymanns, wie sind die Beratungen in den Regionen verlaufen?

Ich danke den vielen Engagierten in den GdG-Räten, den Kirchenvorständen und Regionalpastoralräten, die seit Beginn des Jahres vielfach über die Grenzen der eigenen Pfarrei, GdG und Kirchengemeinde, manchmal sogar über Regionalgrenzen hinaus beraten haben. Ich danke den Regionalteams und allen anderen, die die Beratungen begleitet haben. Wir haben wahrgenommen, dass sie mit viel Engagement und Verantwortung an die Sache herangegangen sind. Ein realistischer Blick zwang häufig auch dazu, ehrlich wahrzunehmen, dass sich die Zukunft nur gemeinsam gestalten lässt. Ich weiß aus vielen Gesprächen, dass einige Gremien sich noch nicht in der Lage sahen, ein verantwortetes Votum abzugeben. Sie beklagen, dass Fragen der künftigen Verwaltung und Leitung noch nicht abschließend geklärt sind. Viele der anstehenden Entscheidungen bedingen sich gegenseitig. Zugleich wollen wir die Entscheidungen – auch zu diesen Fragen – wieder unter Beteiligung der Räte und Vertretungen der Betroffenen zur Entscheidung bringen. Das kostet Zeit. So müssen wir immer wieder um Verständnis werben, wenn noch nicht alle Details feststehen.

 

Die Bistumsregionen sind sehr verschieden. Spiegelt sich das auch in den Voten wider?

Unser Augenmerk lag in den letzten Wochen mit Spannung auf den Beratungen der Regionalpastoralräte. In sieben Regionen haben wir nun ein eindeutiges Votum. Der Regionalpastoralrat der Region Kempen-Viersen hat kein Votum abgegeben. Hier liegt uns jedoch ein Vorschlag des Regionalteams vor, der auf der Grundlage der Kriterien und der abgegebenen Voten der GdG-Räte eine gute Lösung anbietet.

Die Ergebnisse sind sehr verschieden.  Auch wenn Zahlen nicht das einzige Kriterium sind, so wird doch schon an ihnen deutlich, wie unterschiedlich die Voten von Krefeld – ein Pastoraler Raum für die ganze Stadt mit zirka 93 000 Katholikinnen und Katholiken – und der Region Eifel – sechs Pastorale Räume von zirka 8000 bis zirka 13 000 Katholikinnen und Katholiken – sind. Insgesamt schlagen die acht Regionen 44 Pastorale Räume im Bistum Aachen vor. Nur in den Regionen Mönchengladbach und Düren ist eine Teilung bestehender GdG vorgesehen. Sonst bleibt es beim Territorium einer bestehenden GdG oder es werden die Gebiete von zwei oder mehr GdG zusammengeführt. So haben wir bei den Pastoralen Räumen in den meisten Fällen ein klares Bild. Dagegen zeigt sich, dass es mancherorts bei der Frage, ob eine, zwei oder drei Kirchengemeinden im Pastoralen Raum für die lokale Finanzverantwortung sinnvoll sind, noch Bedarf nach einem begleiteten Verfahren gibt.

das sind die Kriterien für die Pastoralen Räume

Unter anderem diese Faktoren liegen den Überlegungen der Zuschnitte möglicher Pastoraler Räume zugrunde. 
• Ein Pastoraler Raum berücksichtigt die in ihm liegenden Sozialräume und die Bedürfnisse der Menschen, die in ihm leben.
• Die Grenzen eines Pastoralen Raumes orientieren sich an kommunalen Grenzen.
• Ein Pastoraler Raum umfasst etwa 15000 (im ländlichen) beziehungsweise etwa 20000 Katholikinnen und Katholiken (im städtischen Raum).
• Ein Pastoraler Raum berücksichtigt historisch gewachsene Strukturen.
• Ein Pastoraler Raum berücksichtigt die Chancen ökumenischer Zusammenarbeit.