Deshalb haben sie aus ihren Gesprächen über die Gemeinschaft Sant’Egidio ein Buch gemacht: „Alles kann sich ändern“. Zwar ist die Arbeit der Gemeinschaft, die vor 50 Jahren von Andrea Riccardi mitbegründet wurde, das zentrale Thema. Aber davon ausgehend wird aufgezeigt, wie die Arbeit, die auf dem aktiven Leben der Botschaft des Evangeliums im Alltag beruht, die Welt verändern kann. Nicht nur die derjenigen, denen in Projekten wie der Friedensschule, der Mensa für Arme und Anlaufstellen für Obdachlose, Flüchtlinge und Straßenkinder geholfen wird. Sondern auch die Welt der Helfer, die sich ehrenamtlich einsetzen, und letztlich auch die der Gesellschaft. Gleich in der Einleitung beschreibt Naro, in welch vielfältiger Weise Sant’Egidio allein in Rom tätig ist. Hier wurde die Gemeinschaft von einer Gruppe Jugendlicher gegründet. Ursprünglich sollte das Buch ein Interview widergeben, das Naro mit Riccardi führt. Doch schon bald wird klar, warum daraus nichts wurde: Naro fehlt die Distanz. Zu begeistert ist er von der Arbeit der Gemeinschaft. Dem Buch schadet das nicht. Den Lesern wird der Zugang zu den Motiven, theologischen Grundlagen sowie kirchlichen und gesellschaftlichen Rahmen dadurch leicht gemacht.
Andrea Riccardi: Alles kann sich ändern. Gespräche mit Massimo Naro, 253 S., Echter-Verlag, Würzburg 2018, Preis: 24,– Euro